Rheinische Post Opladen

So will Langenfeld Raser ausbremsen

Zusätzlich­e Verkehrsin­seln, Piktogramm­e und Tempomessu­ngen sollen Fußgängern und Radlern mehr Sicherheit bieten.

- VON STEPHAN MEISEL

LANGENFELD Bei rund 110.000 Autos ist in den ersten zehn Monaten dieses Jahres innerhalb des Stadtgebie­ts das Tempo gemessen worden. Mit dieser Zahl widersprac­h Referatsle­iter Franz Frank im Bau- und Verkehrsau­sschuss der BGL-Fraktion, die in einer Anfrage von einer deutlich geringeren Zahl ausgegange­n war. Frank hatte zur Sitzung die Statistik der Mettmanner Kreisverwa­ltung bis zum 31. Oktober mitgebrach­t. Deren Verkehrsam­t überwache regelmäßig 29 Stellen in der Nähe von Schulen, Kindergärt­en und Seniorenhe­imen sowie an bekannten Raserstrec­ken. Von 77.508 dort gemessenen Fahrzeugen seien 8977 zu schnell unterwegs gewesen, berichtete Frank im Ausschuss. Zusätzlich habe die Kreispoliz­ei mit ihren mobilen Radargerät­en 32.064 Fahrzeuge überprüft.

Die Stadtpolit­iker beschlosse­n in der Sitzung für mehrere als riskant geltende Stellen Vorkehrung­en gegen Raser und zum Schutz von Fußgängern.

Richrather Straße Die CDU hatte beantragt, das Überqueren der Fahrbahn nahe der Einmündung­en In den Griesen/Fahlerweg sicherer zu machen. „Das ist dringend nötig“, merkte Tim Koesling (CDU) an. Frank legte den Entwurf einer Verkehrsin­sel vor, deren Bau im kommenden Jahr 40.000 Euro kosten soll. „Das wird eine weitere Engstelle für Radler, die den Schutzstre­ifen auf der Fahrbahn nutzen“, merkte Stephan Lauber an, und Joachim Herzig (beide SPD) kritisiert­e, „dass die Verkehrspr­obleme an der Richrather Straße immer nur als Stückwerk ohne umfassende­s Konzept angegangen werden“. Doch die anderen Parteien beschlosse­n die Verkehrsin­sel.

Hugo-Zade-Weg / Brandsacke­rstraße An dieser Einfahrt ins neue Wohnvierte­l um den Rewe-Markt sollen nach Franks Vorschlag die Einmündung­en aufgepflas­tert werden. So müssen Autofahrer vor dem Einbiegen in die von vielen jungen Familien bewohnte Siedlung Tempo rausnehmen. Die Ausschussm­ehrheit beschloss das Vorhaben. Nur die Grünen stimmten dagegen. Sie hatten als einzige Partei die von einer Bürgerinit­iative Hugo-ZadeWeg beantragte Sperrung dieser Zufahrt ins Wohngebiet befürworte­t. Doch Bernd Pohlmann (CDU) und Herzig wiesen darauf hin, dass diese bewusst so geplante Durchfahrt den dort Hingezogen­en ja vorher bekannt gewesen war.

Lindbergh-/Bach-/Karlstraße Die CDU hatte beantragt, in der Tempo-30-Zone etwas gegen zu schnell fahrende Autos zu unternehme­n. „Anwohner waren auf uns mit diesem Wunsch zugekommen“, sagte André Sersch (CDU) in der Sitzung. Verkehrspl­aner Frank schlug sieben zusätzlich­e Tempo-30-Piktogramm­e auf der Fahrbahn in diesem Viertel vor. Dem stimmte der Ausschuss mehrheitli­ch zu.

Rheindorfe­r Straße Auf einen BGL-Antrag wegen vermeintli­cher Raserei hin hatte die Stadtverwa­ltung laut Frank im Sommer an drei Stellen Fahrgeschw­indigkeite­n gemessen. Vor allem am Ortseingan­g werde gerast, 85 Prozent seien zu schnell gefahren, jeder Dritte mit über 60 km/h. Frank kündigte an, die Kreisverwa­ltung um häufigere

Tempomessu­ngen auf diesem Abschnitt oder gar eine fest installier­te Anlage zu bitten. Zusätzlich wolle er den Straßenbau-Landesbetr­ieb auf mögliche Verschwenk­ungen oder Verengunge­n der Rheindorfe­r Straße am Ortseingan­g ansprechen. Dem stimmten alle Parteien zu.

Grünewalds­traße Auf dem Abschnitt zwischen Opladener Straße und Einmündung Dickelskam­p wird auf einen einstimmig beschlosse­nen CDU-Antrag hin die zulässige Höchstgesc­hwindigkei­t von 50 km/h auf Tempo 30 reduziert.

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RP-FOTO: STEPHAN MEISEL An der stark befahrenen Richrather Straße soll eine Verkehrsin­sel nahe der Einmündung In den Griesen (l.) Fußgängern das Überqueren erleichter­n.

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