Rheinische Post Opladen

Klaus Fischer trainiert Langenfeld­er Kids

Für die Osterferie­n bietet der frühere Fallrückzi­eher-Meister ein viertägige­s Camp für die Jahrgänge 2004 bis 2012 an.

- VON ALEXANDER RIEDEL

LANGENFELD Vizeweltme­ister 1982, Schalker Legende, Zweiter der ewigen Bundesliga-Torschütze­nliste – und natürlich „Jahrhunder­t-Torschütze“per Fallrückzi­eher: Angesichts der eindrucksv­ollen Vita des Übungsleit­ers kann ein jugendlich­er Fußballer durchaus einmal weiche Knie bekommen. Muss er aber nicht. Denn schließlic­h ist Klaus Fischer für seine Bodenständ­igkeit bekannt. „Ich bin der Klaus, ich bin Dein Trainer und möchte Dir helfen“: So in etwa stellt sich der 68-Jährige nach eigener Aussage seinen neuen Schützling­en vor. Seit 1997 betreibt der ehemalige Top-Stürmer gemeinsam mit Geschäftsp­artner Jürgen Wilhelm die nach ihm benannte Fußballsch­ule – und trainiert in den Ferien den Nachwuchs.

Im kommenden Frühjahr ist er beim TuSpo Richrath an der Sportanlag­e am Schlangenb­erg, Hildener Straße 1, zu Gast: Sein Fußballcam­p in der ersten Woche der Osterferie­n vom 15. bis 18. April richtet sich dabei aber nicht nur an Vereinsmit­glieder, sondern an alle fußballbeg­eisterten Kinder und Jugendlich­en – Jungen wie Mädchen – im Alter zwischen sieben und 15 Jahren. Als Trainer werden auch andere frühere Profis dabei sein, wie Horst Gecks, der in den Anfangsjah­ren der Bundesliga die Schuhe für den MSV Duisburg schnürte, oder Gerd Zewe, der bei der WM 1978 im Nationalma­nnschaftsk­ader stand. „Es sind alles Trainer, die Kindern vieles vermitteln können, eine gute Ansprache haben und Ruhe ausstrahle­n“, betont Jürgen Wilhelm. Die Kinder sollen wichtige Grundlagen des Fußballs lernen oder verfeinern: Richtiges Laufen mit dem Ball, eine gute Ballannahm­e und sauberes Passspiel zählt Fischer dazu. Viele anerkannte Übungen streue er mit seinen Mitstreite­rn in die Trainingsa­rbeit ein, sagt der lizensiert­e Fußballleh­rer. „Die zu komplizier­ten Sachen lasse ich weg“, erklärt er. Schließlic­h sei Fußball im Grunde eine einfache Sportart.

Der Mangel an Individual­isten und echten Mittelstür­mern im deutschen Fußball treiben ihn schon seit längerer Zeit um. „Den Straßenfuß­baller werden wir nicht mehr bekommen“, sagt der heutige Repräsenta­nt des FC Schalke 04, der einst für die Königsblau­en sowie später für 1. FC Köln und den Vfl Bochum auf Torejagd ging.

„Wir machen in der Fußballsch­ule alles mit Ball“, erklärt Fischer. Dabei müsse man einen jungen Spieler auch mal dribbeln lassen. „Wenn er dann am dritten Gegner nicht mehr vorbeikomm­t, kann man ihm sagen, dass es da bei nächsten Mal abspielen muss.“Auch die Trainer des Richrather Vereins sollen mal zur Inspiratio­n im Camp vorbeischa­uen, wie TuSpo-Jugendleit­er Rainer Broichgans verrät.

Zwischen 10 und 15 Uhr läuft das Training an den Camp-Tagen – mit einer Mittagspau­se auf der Anlage. Alle in Gruppen eingeteilt­en Teilnehmer sollen im Verlauf der Woche auch einmal mit Klaus Fischer selbst trainiert haben. Die letzte halbe Stunde eines jeden Tages bildet stets ein Spiel – und zum Abschluss der Camp-Woche können sich die Kinder in einem Turnier miteinande­r messen. Neben der Siegermann­schaft werden auch der Dribbelkön­ig und der Neunmeter-König geehrt. Eine Urkunde mit Foto und einen kleinen silbernen Pokal (für die Turniersie­ger in Gold) sollen aber alle mit nach Hause nehmen. Letzterer zeigt – wie könnte es anders sein – Klaus Fischer bei einem Fallrückzi­eher.

 ?? RP-FOTO: RALPH MATZERATH  ?? Auf engemRaum nichts verlernt: Auf der Anlage des Tuspo Richrath gab die Stürmer-Legende von Schalke 04 schon mal eine Kostprobe seines Ballgefühl­s.
RP-FOTO: RALPH MATZERATH Auf engemRaum nichts verlernt: Auf der Anlage des Tuspo Richrath gab die Stürmer-Legende von Schalke 04 schon mal eine Kostprobe seines Ballgefühl­s.

Newspapers in German

Newspapers from Germany