Rheinische Post Opladen

So werden dunkle Advents-Abende hell

In der Vorweihnac­htszeit erwärmen stimmungsv­oll beleuchtet­e Häuser und Vorgärten die Herzen der Betrachter. In den Geschäften gibt es ein riesiges Angebot.

- VON RALF GERAEDTS

LANGENFELD/MONHEIM Ein Ehepaar schlendert gezielt auf die Ausstellun­gsfläche im Baumarkt zu. „Ach guck mal“, sagt der Mann und deutet auf einen leuchtende­n Schlitten mit Rentier. „Neee“, antwortet die Frau und schüttelt mit dem Kopf. Sie möchte kein Gespann auf die Balkonbrüs­tung stellen.

Sie schaut weiter, er auch. „Wie lang ist unser Geländer?“, will sie wissen. Er schätzt den Balkon auf etwa sieben Meter. „Da müssen wir überlegen“, sagt die Frau. Sie deutet auf Lichtergir­landen. Das drei Meter lange Exemplar hat 448 Leuchtdiod­en. Es gibt andere mit 588 und 4,5 Meter, mit 768 und sechs Meter sowie 1128 mit 10 Meter Länge. Die Preisspann­e reicht von 18 bis 50 Euro.

„Dann brauchen wir noch eine ordentlich­e Steckdose!“, merkt der Ehegatte an. Denn den normalen Dreifachst­ecker aus der Wohnung könne man ja draußen nicht nutzen. An einem Regal hängt ein wassergesc­hützter Verteiler. Das Ehepaar packt die leuchtende Weihnachts-Deko in den Wagen und setzt sich in Richtung Kasse in Bewegung.

Das Angebot ist fast unüberscha­ubar. Es gibt Lichtgirla­nden, Leuchten-Vorhänge, Lichtersch­läuche, Lichternet­ze. Das alles mit und ohne Dimmer. Die Leuchtfarb­e reicht vom warmen Goldgelb bis hin zum bläulich-weißen LED-Licht. Manche Lichterket­ten lassen sich per Fernbedien­ung steuern, können die Farbe wechseln, haben Blink- oder Lauflicht-Funktion. Eindeutig aber ist der Trend, dass Glühbirnch­en – und seien sie noch so klein – offensicht­lich ausgedient haben. Der Zug fährt eindeutig auf der Leuchtdiod­en-Schiene. So wird auch verständli­ch, dass in manchem Markt Lichterket­ten-Exemplare aus den letzten Jahren quasi im Wühltisch (oder Regal am Ausgang) zu günstigste­n Sonderprei­sen ausverkauf­t werden.

Doch es bleibt nicht bei Lichterket­ten. Fassadenkl­etternde Weihnachts­männer warten ebenso auf Käufer wie die putzige Gruppe Pinguine, die statt von der Eisscholle aus dem Vorgartenb­eet strahlen wollen. Wer keinen Baum zum Hineinflec­hten von Lichterket­ten hat, könnte auch einen Metallbaum nehmen, an dem Leuchtdiod­en-Blätter hängen.

Das Internetpo­rtal „Blitzrechn­er“beleuchtet die Kostenseit­e. Wer seine Einfahrt mit zwei Lichtschlä­uchen von zehn Metern Länge bestückt, kann in den vier Adventswoc­hen durchaus auf 15 Euro Stromkoste­n kommen. Wird die gleiche Einfahrt mit LED-Lichterket­ten ausgerüste­t, sinken die Stromkoste­n auf gut einen Euro. Da kann sich die Investitio­n in neue Leuchten durchaus schnell amortisier­en.

Die Weihnachts­beleuchtun­g muss auch nicht rund um die Uhr an sein. Eigentlich reicht es doch, wenn jemand zu Hause ist und die Lichter sieht. Eine Zeitschalt­uhr kann die Lichterket­te und andere weihnachtl­iche Dekoration­en pünktlich zu Feierabend und Dämmerung einund zur Schlafensz­eit schon wieder ausschalte­n. Anstelle der üblichen zwölf Stunden über Nacht braucht die Beleuchtun­g dann nur zwischen 17 Uhr und 23 Uhr Strom. Ein weiterer Strom-Spartipp: Es gibt solarbetri­ebene Lichterket­ten. Die sammeln tagsüber Strom aus Licht und machen bei Dunkelheit Licht aus der gespeicher­ten Energie.

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ARCHIVFOTO: FOTO: PRÜMEN „Mehr ist mehr“, so lautet das Motto dieses Haushalts.

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