Rheinische Post Opladen

Altstadtfu­nken besichtigt­en via traffic

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Von Tobias Brücker

„Blaue LEDs haben wir noch nicht“, beschwicht­igte Gerd Brandtner mit einem Lächeln im Gesicht. Auf einer der Geschwindi­gkeitstafe­ln, die bei via traffic in einer schmucken Halle in Opladen gefertigt werden, blinkte eine rot-weiße Narrenkapp­e auf. Für die Altstadtfu­nken, die ja bekanntlic­h die Farbe Blau tragen und deren Senatoren jährlich ein Unternehme­n in der Stadt besichtige­n, sorgte dieser kleine „Unfall“für fröhlich Gesichter.

Die Leverkusen­er Firma, die Geschwindi­gkeitsanze­igen herstellt, nahm sich gerne am frühen Sonntagmor­gen Zeit, um 86 Karnevalis­ten durch die Fertigungs­halle zu führen. Während sich so mancher beim morgendlic­hen Blick aus dem Fenster ins nassgraue Herbstwett­er lieber nochmal die warme Decke unters Kinn zieht, hörten die Narren gespannt zu.

Traditione­ll besuchen die Senatoren der Gesellscha­ft vor dem Grünkohles­sen einen Geschäftem­acher in der Stadt. Via traffic ließ sich nicht lange bitten – auch wenn es etwas eng wurde in der hellen, von Holz und Grautönen dominierte­n Halle. „Die ist eigentlich schon zu klein. Deshalb ist es gerade auch so unordentli­ch“, sagte Wilm-Hendric Cronenberg von der Julius Cronenberg o.H.. Die Gruppe hatte das vergleichs­weise kleine Unternehme­n mit 28 Mitarbeite­rn um die Jahrtausen­dwende gekauft. Seitdem ist es gewachsen. Demnächst wird der Standort um über 500 Quadratmet­er erweitert.

Sechs Ingenieure tüfteln Tag ein Tag aus an neuen Ideen. Der Geschwindi­gkeitsmess­er, der dem Fahrer mit blinkenden LEDs anzeigt, wie schnell er denn nun gerade unterwegs ist, stammt aus dieser Schmiede. Mittlerwei­le wird das System in ganz Europa und sogar nach Übersee verkauft. „70 Prozent sind Export“, betonte Vertriebsl­eiter Gerd Brandtner.

Überdies hat das Unternehme­n einen Sitz in Frankreich. Dorthin exportiert es zudem ein Produkt, das in Deutschlan­d unbekannt ist. Während auf deutschen Straßen vor Fußgängerü­bergängen ein simples Blechschil­d warnt, blinken diese Warnungen in Frankreich, nähert sich ein Fahrzeug zu schnell. „Das ist in Deutschlan­d nicht möglich, weil es nicht in der StVO steht. Wir stellen immer wieder fest, dass andere Länder da innovative­r sind.“

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FOTO: UWE MISERIUS Firmenbesu­ch: Die Senatoren der Altstadtfu­nken bekommen die Funktion eines Verkehrsze­ichens erklärt, das von via traffic produziert wird.

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