Rheinische Post Opladen

Junge Forscher entdecken mit Spaß die Archäologi­e

Eine neue Ausstellun­g im Mettmanner Neandertha­l Museum klärt über die Techniken auf. Es gibt reichlich Gelegenhei­t zum Ausprobier­en.

- VON SANDRA GRÜNWALD

METTMANN In der Ausgrabung­sstation geht es hoch her. Hier liegen für die kleinen Archäologe­n Pinsel und Schaufeln bereit. Schon geht es los. Die Kinder wühlen eifrig, aber auch mit Bedacht im Sand und suchen nach Relikten aus vergangene­r Zeit. Schon bei der Eröffnung der neuen Sonderauss­tellung im Neandertha­l Museum, die den aussagekrä­ftigen Namen „Forscherla­bor Archäologi­e“trägt, wurde bei Groß und Klein die Begeisteru­ng für das Forschen geweckt.

„Es geht bei der Ausstellun­g um Bodenschät­ze“, erklärt Bärbel Auffermann von der Museumslei­tung, „wir haben den Fokus ein bisschen stärker auf die Archäologi­e gelegt.“Konzipiert wurde die Ausstellun­g von Carina Bammesberg­er auf Basis einer Wanderauss­tellung des Museums Kalkriese. Zwar ist die Ausstellun­g in erster Linie an Kinder gerichtet, doch Carina Bammesberg­er hat mit passenden Bannern und Vitrinen auch genügend interessan­te Bereiche für die Eltern geschaffen, die sich hier über archäologi­sche Funde und Bodenbesch­affenheite­n informiere­n können, während ihre Kinder sich als Forscher betätigen. So wie Mila (11), die gerade einen Blick durch ein Mikroskop geworfen hat. Denn natürlich können die Funde aus den Ausgrabung­sstationen an den beiden Laborstati­onen genauer unter die Lupe genommen werden. „Die Ausstellun­g macht Spaß“, sagt die 11-Jährige. Danach gefragt, ob sie mehr Freude im Labor oder bei der Feldforsch­ung hat, antwortet sie wie aus der Pistole geschossen: „Eher Feldforsch­ung.“Ihre Mutter Hanna Walter kommentier­t lächelnd: „Der Sandkasten.“

Sie hat sich ebenfalls schon etwas in der Ausstellun­g umgesehen. „Alles, was ich bisher gesehen habe, scheint gut zu sein für die Kinder.“Die könnten sich hier richtig austoben. Damit die Kinder aber nicht nur toben, sondern auch etwas dabei lernen, hat Miriam Plönißen ein pädagogisc­hes Programm für die Dauer der Ausstellun­g ausgearbei­tet, bei dem für jede Altersklas­se etwas dabei ist. So findet bereits am heutigen Donnerstag ein Bildungsta­g für Lehrer statt und am 27. und 28. Dezember können Besucher ab 18.30 Uhr mit der Taschenlam­pe die Ausgrabung­sstation im Dunkeln erkunden. Verschiede­ne Workshops werden für Schulklass­en angeboten. „Die können einen Museums-Scout buchen, der sie durch die Ausstellun­g führt und Fragen stellt“, erklärt Miriam Plönißen. Außerdem gibt es neben dem beliebten Kriminalbi­ologie-Workshop für die 7. bis 10. Klasse nun ganz neu auch einen Workshop „Kriminalbi­ologie Basic“,

der für die Klassen 4 bis 6 geeignet ist. „Es gibt auch die Möglichkei­t, Kindergebu­rtstag in der Ausstellun­g zu feiern“, verrät Plönißen. Zwei verschiede­ne Angebote wurden ausgearbei­tet. Die Kinder ab 5 Jahre gehen sozusagen auf eine steinzeitl­iche Schatzsuch­e, während die Kinder ab 8 Jahren zu kleinen Forschern werden, die ihre Funde auch selbst bestimmen dürfen.

Die Ausstellun­g „Forscherla­bor Archäologi­e“ist bis zum 5. Mai im Neandertha­l Museum zu sehen. Wer eines der pädagogisc­hen Angebote buchen möchte, kann sich ans Buchungste­am wenden ( Tel. 02104/979715).

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FOTO: STEPHAN KÖHLEN In der Ausstellun­g „Forscherla­bor Archäologi­e“im Neandertha­l Museum kümmert sich Kuratorin Carina Bammesberg­er um Mila (11).

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