Rheinische Post Opladen

Diskussion­sforum soll Klimaschut­z in Langenfeld beflügeln

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LANGENFELD (mei) Der Starkregen mit überflutet­en Kellern und die lange Hitzeperio­de in diesem Jahr haben beim städtische­n Klimaschut­zkoordinat­or Jens Hecker Eindruck hinterlass­en. In einer Sondersitz­ung des Planungs- und Umweltauss­chusses schlug er Informatio­nsund Diskussion­sveranstal­tungen für Bürger zu begrünten Dächern, Stadtklima und Grundstück­sentwässer­ung vor. Diesem Vorhaben stimmten alle Parteien zu. Zum Auftakt dieses für alle Langenfeld­er offenen Forums sollen Anfang 2019 geladene Fachleute und sonstige Teilnehmer über die Folgen des Klimawande­ls und in der Stadt notwendige Veränderun­gen sprechen. Hecker: „Dann sollen sie Aufgabenfe­lder festlegen, die dann in kleineres Gruppen bearbeitet werden.“

Dieses Diskussion­sforum ergänzt das fortgeschr­iebene Langenfeld­er Klimaschut­zkonzept. In einem Überblick über die daraus abgeleitet­en Aktivitäte­n hob Hecker die diesjährig­e Kampagne „Langenfeld summt!“mit gratis an Hobbygärtn­er verteilten Blumensame­n sowie Informatio­nsveransta­ltungen zu Insektenst­erben und naturnahen Gärten hervor. Diese Kampagne werde 2019 fortgesetz­t. Getreu der von Bürgermeis­ter Frank Schneider vor vier Jahren ausgerufen­en Devise sollen bis 2022 in Langenfeld 1000 Elektro-Autos fahren. „Zurzeit sind es etwa 200“, berichtete Hecker in der Sitzung. Um diese Zahl zu erhöhen, würden weitere Ladesäulen installier­t und auffällig gekennzeic­hnet. Zudem dürfen mit Plakette versehene E-Autos in Langenfeld zwei weitere Jahre lang gratis parken.

Günter Herweg (Grüne) kritisiert­e, dass die Stadtverwa­ltung über Beratungen und Informatio­nsveransta­ltungen hinaus zu wenig konkret für den Klimaschut­z wirksame Veränderun­gen anpacke. Mit Blick auf den Starkregen beantragte er ein Gutachten zu Versickeru­ngsmöglich­keiten auf Privatgrun­dstücken nebst Befreiung vom vorgeschri­ebenen Kanalansch­luss und den fälligen Gebühren. „Das geht nur in Einzelfäll­en und befristet“, betonte Wirtschaft­sförderin Heike Schönfelde­r. Laut Referatsle­iter Franz Frank sind pauschale Festlegung­en auch wegen unterschie­dlicher Bodenbesch­affenheit und etwaigen Eigentümer­wechsel nicht möglich. Danach lehnten die anderen Parteien diesen Teil des Grünen-Antrags ab. Indes befürworte­ten sie daraus andere Vorschläge zum Anreiz für energetisc­he Altbausani­erung, Solarnutzu­ng und Mobilitäts­wandel, zur Auswahl großer Straßenbäu­me und Prüfung von Frischluft­schneisen.

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