Caritas Pensionskasse darf keine Kunden mehr aufnehmen
DÜSSELDORF (usk) Erstmals hat die Versicherungsaufsicht einer deutschen Pensionskasse verboten, neue Kunden aufzunehmen. Betroffen ist die in Köln ansässige Pensionskasse der Caritas. Über diese Einrichtung erhalten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Kirche und Caritas eine Betriebsrente. Rund 55.000 aktuelle und künftige Rentner müssen nun um ihre Altersvorsorge bangen. Betroffen ist auch die Kölner Pensionskasse, eine Tochter der Caritas Pensionskasse. Diese ist in eine Schieflage geraten und und muss saniert werden. Vom Neugeschäftsverbot sind spezielle Verträge ausgenommen.
Laut Finanzaufsicht Bafin verfügt die Pensionskasse nicht mehr über das aufsichtsrechtlich notwendige Kapital. Das Unternehmen sei aber nicht insolvent, heißt es. Doch der Sanierungsplan, den der Betriebsrentenverein der Bafin vorgelegt hat, ist nach deren Auffassung unzureichend; die Pensionskasse muss einen neuen Sanierungsplan entwickeln. Dafür ist der seit Monatsbeginn im Amt befindliche Vorstand Olaf Keese zuständig. Er hat den langjährigen Manager Christof Heinrich abgelöst.Die Pensionskasse soll ihre Mitglieder bereits darüber informiert haben, dass aufgrund der schwierigen Lage eine Kürzung der Rentenzahlungen droht. In welchem Umfang das erfolgen soll, ist bisher nicht bekannt.
Probleme haben auch andere Pensionskassen; der Grund ist der Niedrigzins. Die Unternehmen können am Kapitalmarkt nicht mehr so viel Geld verdienen, wie sie ihren Kunden in der Vergangenheit zugesagt haben. Im November standen 31 der 137 in Deutschland aktiven Pensionskassen unter besonderer Aufsicht der Bafin. Weitere Namen von betroffenen Unternehmen hat die Bonner Behörde bisher nicht genannt.