Europaring: Fußgängerbrücke ist fast fertig
Es laufen bereits Planungen für das Ende der Stahlstützen an der B8, die mit Böschungen ersetzt werden.
KÜPPERSTEG Christo mag es nicht, als Verpackungskünstler bezeichnet zu werden. Dennoch: Wer an Christo denkt, dem fällt die Verhüllung des Reichstags Mitte der 90er Jahre ein. Und mit diesem Bild im Gedächtnis fühlte sich vielleicht jeder in den vergangenen Monaten an Christo erinnert, der auf dem Europaring unterwegs war. Denn da war über Monate die Fußgängerbrücke in Höhe der Freiheitsstraße in weiße Folie gehüllt. Aber nicht zu Kunst-, sondern zu Instandsetzungszwecken.
Seit Anfang Juli laufen auf der Brücke die Sanierungen unter der Einhausung. Die ist seit einigen Tagen fast komplett wieder abgedeckt, ein Stück Baugeländer ist noch zu sehen, die Arbeiten sind in der Schlussphase. Am gestrigen Dienstag schraubten Mitarbeiter schon am regulären Geländer. Konkret: am neuen Geländer. Denn auch das ist im Zuge der Arbeiten ausgetauscht worden. In der Hauptsache ging es darum, den schadhaften Beton auf der Brücke zu erneuern. „Der alte wurde abgetragen, der neue in mehreren Schichten aufgebaut“, berichtet Klaus Timpert, Abteilungsleiter Brücken-, Straßen- und Ingenieurbau bei den Technischen Betrieben der Stadt (TBL).
Verzögerungen hatte es gegeben, weil das beauftragte Unternehmen Probleme beim Betonabtrag hatte. Wegen restlicher Instandsetzungsarbeiten und der Demontage des Gerüstes an der Fußgängerbrücke wird am Montag, 10., und Dienstag, 11. Dezember, die Windthorststraße in Richtung Opladen gesperrt. Die Durchfahrt bis zur Fröbelstraße bleibt frei, teilen die TBL mit. Die Umleitung führt über die Bismarck-, Robert-Blum und Karl-Ulitzka-Straße wieder auf den Europaring. Die Bushaltestelle „Freiheitstraße“Richtung Opladen nicht angefahren. Dies betrifft die Linien 201, 250, 255 und N21.
Ab 2019 könnte es nochmal Christo-mäßig werden am Europaring. Denn ab da könnten – vorausgesetzt die Politik spielt mit – die TBL mit der Verschönerung der Hauptverkehrsachse zwischen Opladen und Wiesdorf beginnen. Laut Timpert laufen im Fachbereich Tiefbau der Stadt die Planungen für den Straßenbau, bei den TBL die für die Stützmauern samt der rostigen Stahlstützen. „Im kommenden Jahr soll die Baubeschlussvorlage in die politischen Gremien gehen“, sagt Timpert. Die Stadt hatte Ende vergangenen Jahres gegenüber der CDU gesagt, dass die Umgestaltung des südlichen Teils der B 8 am 1. Juli 2019 beginnen soll, hatte der damalige Fraktionschef Thomas Eimermacher berichtet.
Geplant ist das Entfernen der Stützen, stattdessen soll es begrünte Böschungen mit Bäumen geben, die Abbiegespuren am Kreisel fallen weg, der Europaring wird in dem Bereich in jeder Richtung einspurig. Eimermacher sprach davon, dass 3,1 Millionen Euro im Stadtetat für den Umbau vorgesehen seien, der die Beton- und Eisenwüste mitten in Küppersteg mildern soll.