Lieber konkrete Maßnahmen
Verkehrskonzept Leichlingen
Wir haben viel Individualverkehr in Leichlingen. Auch, weil der ÖPNV sehr zu wünschen übrig lässt. Aber mal ehrlich: Haben wir deshalb chaotische Zustände, mehr als in anderen Kommunen? Die üblichen Problemzeiten sind die morgendliche und abendliche ‚Rush Hour‘, wenn sich der Berufsverkehr durch Leichlingen wälzt, morgens zusätzlich noch verstärkt durch den Schüler- und Kindergarten-Anlieferverkehr. Die Frage ist: Kann ein Verkehrskonzept weiterhelfen diese Situation zu verbessern? Bestimmt wollen wir keine zusätzlichen Flächen teeren und versiegeln, angesichts der Klimaproblematik, sondern wahrscheinlich den Individualverkehr tendenziell eher zurückdrängen. Sind deshalb zwei bis drei Stunden ‚Rush Hour‘ pro Tag nicht einfach hinzunehmen, so lange bis der ÖPNV in der Lage ist, mehr vom Individualverkehr aufzunehmen, oder die Arbeitswelt sich weiterentwickelt hin zu mehr ‚Home Office‘-Arbeitsplätzen? Natürlich lässt sich an Ampelschaltungen feilen, aber wir wollen doch bestimmt keinen vierspurigen Ausbau der Opladener Straße. Die Problembereiche sind bekannt. Aber benötigen wir zur Lösung ein Verkehrskonzept für Leichlingen? Mir kommt das so vor wie in der freien Wirtschaft, wenn das Management nicht mehr weiter weiß: Da holt man einen vermeintlich sachverständigen ‚Consultant‘ ins Haus, der dann Vieles auf den Kopf stellt und schließlich für viel Geld eine schön zu lesende Präsentation aufbereitet, die aber nach geraumer Zeit in der Schublade verschwindet, weil man vor Ort weder die personellen noch die finanziellen Ressourcen hat, um so ein Gesamtkonzept umzusetzen. Also – warum vertrauen wir nicht auf den vorhandenen Sachverstand der Verwaltung und investieren das für ein Verkehrskonzept benötigte Geld von ca. 100.000 Euro in ein/zwei konkrete Maßnahmen an neuralgischen Punkten, die vielleicht direkt dem Verkehrsfluss nützen?
Erhard Kühn, Leichlingen