Zugverkehr aus
Zu einem intelligenten Verkehrsmix der Zukunft gehört auch ein regionales Gesamtkonzept. Eine Verlängerung der S 1 bis Leverkusen führt jedenfalls nicht zum Ziel, die Situation für die Pendler zu verbessern. Anmerkungen aus Solinger Sicht.
In der Farbenstadt will man – neben dem S 6-Direktanschluss von Leverkusen-Mitte nach Düsseldorf – eine zusätzliche durchgehende Schienenverbindung vom eigenen, wachsenden Stadtteilzentrum Opladen in Richtung Landeshauptstadt. Zumal man diesbezüglich mit der Unterstützung Leichlingens rechnen kann, das ebenfalls profitieren würde.
Allein, im Sinne des regionalen Ganzen sind solche Überlegungen kontraproduktiv. Weit wichtiger wäre es, ein anderes Problem anzugehen. Aus bergischer Sicht würde es jedenfalls mehr von Vorteil sein, die S7 durchgehend nach Düsseldorf zu verlängern. Denn so würden Pendler aus Remscheid beziehungsweise Solingen-Mitte in den Genuss eines wirklich leistungsfähigeren ÖPNV gelangen.
Was wiederum der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) nicht will und was – zugegebenermaßen – auch auf einer Art Egoismus (diesmal aus Solingen) basiert. Indes braucht das am Ende für niemanden ein Nachteil sein. Im Gegenteil, es kommt nämlich darauf an, die unterschiedlichen Bedürfnisse der verschiedenen Städte zukünftig so zu koordinieren, dass perspektivisch alle etwas davon haben.
Statt Schnellschüsse wie den Ruf nach einer längeren S 1 abzufeuern, ist es das Gebot der Stunde, dem VRR geschlossen mit Vorschlägen entgegenzutreten. Wozu etwa eine Verkürzung eben der S1 sowie auch der S 6 im Interesse sämtlicher Städte zählen würde. Was wiederum beweist, dass Kooperation Not tut. Damit Signale von Kirchtürmen nicht in Kirchturmdenken enden – und neue Gleise in die Zukunft führen.