Stadtmarketing: Wermelskirchen soll 2019 blühen
WERMELSKIRCHEN Schafft es Wermelskirchen 2019, dass nicht Autoblech die für viel Geld für mehr Aufenthaltsqualität ausgebaute Innenstadt dominiert, sondern blühende Pflanzen? Der Stadtmarketingverein „Wir in Wermelskirchen“(WiW) und der Bürgermeister sind jetzt zusammengekommen, um auch über mehr Grün in der Innenstadt zu sprechen. Bürgermeister Rainer Bleek ist „grundsätzlich dafür“, dass bepflanzte Blumenkästen an den Straßenleuchten angebracht werden. Deshalb sollten jetzt Angebote eingeholt werden.
Viele Städte auch in NRW nutzen das Angebot von holländischen Firmen oder machen es in Eigenregie: Ein halbes Jahr hängen bepflanzte Blumenkästen an den Straßenlaternen in der Innenstadt und sorgen für ein buntes Bild. In der Stadt Werne zum Beispiel hängen an 63 Laternenmasten diese Blumenkästen, 230 Euro kostet die Patenschaft je Kasten für ein halbes Jahr. Dafür kommt die holländische Firma einmal die Woche, gießt, pflanzt nach und hübscht notfalls die Pflanzkästen auf.
WiW-Vorsitzender Dankmar Stolz ist begeistert von dieser Idee. „Werne könnte ein Vorbild für Wermelskirchen werden“, sagte er im Frühjahr. Und die Begeisterung hält bis heute an. „Wir hatten im Juli noch den Bürgermeister angeschrieben, wer verantwortlich ist für die Laternenmasten.“Leider habe es fünf Monate gedauert, bis es zu einer Antwort, und zwar jetzt im Gespräch, gekommen sei.
Hatte ein Fachmann der Bergische Energie- und Wasser-GmbH (BEW) jüngst noch erklärt, für die Anbringung von Blumenkästen an den Laternenmasten werde ein Gutachten benötigt, ist davon jetzt keine Rede mehr. Bleek: „Wohl müsste aber vorher geklärt werden, ob es durch die Blumenkästen bei der Befestigung zu Beschädigungen kommen könnte.“Die Stadtverwaltung forderte die WiW auf, mal einen Blumenkasten zu beschaffen. „Wir werden ein Gefäß besorgen, und wenn wir dann so einen Blumenkasten haben, werden wir uns mit der BEW und der Stadtverwaltung abstimmen“, sagt Stolz.
Der ehrenamtlich tätige WiW-Vorsitzende hofft, dass er für 2019 die Freigabe bekommt. Bauchschmerzen hat er lediglich bei einem Punkt: Dass ein Gartenbaubetrieb aus Holland mehrmals in der Woche ins Bergische kommen solle, um die Blumen zu pflegen. „Das ist ein ökologisch nicht vertretbar.“Da müsse man andere Lösungen finden. „So etwas muss doch ein Gartenlandschaftsbauer aus Wermelskirchen leisten können.“Er werde sicher kein Angebot aus Holland einholen, sagt Stolz.
Sein Ziel ist es, dass der Stadtmarketingverein das Projekt organisiere und ein Gartenlandschaftsbauer dann die Pflege übernimmt. Wobei Stolz darauf hin weist, dass gerade die Bewässerung in anderen Städten auch durch die Stadt durchgeführt würde. „Da aber hat der Bürgermeister abgewunken. Dafür gebe es im Bauhof keine Kapazitäten. Schade.“