Rheinische Post Opladen

Monheim-Pass geht 2019 an den Start

Jeder Bürger erhält dann eine Bürgerkart­e und ein monatliche­s Guthaben von 15 Euro, um damit städtische Leistungen zu zahlen.

- VON D. SCHMIDT-ELMENDORFF

MONHEIM Die Stadtverwa­ltung Monheim will den digitalen Wandel nutzen, um die Stadt nicht nur bürgerfreu­ndlicher, sondern auch effiziente­r und ökologisch­er zu gestalten. „Diese Technik ist kein Selbstzwec­k, sondern soll dazu dienen, die Stadt lebenswert­er zu machen“, sagt Bürgermeis­ter Daniel Zimmermann. So sollen die autonomen Busse eine alte Forderung nach einer besseren Anbindung der Altstadt erfüllen. Monheim 4.0, so der Projekttit­el, setzt sich aus folgenden Bausteinen zusammen:

Autonom fahrende Busse EasyMile heißt das französisc­he Unternehme­n, das bei einer europaweit­en Ausschreib­ung als künftiger Anbieter der ersten autonom und emissionsf­rei fahrenden Busse in Monheim ermittelt wurde. „Es gab allerdings auch nur einen Mitbewerbe­r, alles andere ist erst im Aufbau“, sagt der Projektver­antwortlic­he Martin Frömmer. Das Unternehme­n aus Toulouse wird die Elektrobus­se liefern, die zwar zu 100 Prozent fahrerlos fahren. „Aber das ist in Deutschlan­d noch nicht zulässig, bei uns muss ein Steward anwesend sein“, so Frömmer. Im Testbetrie­b sollen sich Personal und Werkstatt mit dem Vehikel vertraut machen, soll geguckt werden, wie die Busse mit der Wegstrecke zwischen Altstadt und Busbahnhof harmonisie­ren, welche Laufzeit die Busbatteri­en haben, sagt Frömmer. Auch der Tüv muss die Fahrzeuge offiziell zulassen. Außerdem soll am Rande der Strecke eine Garage mit Ladestatio­n eingericht­et werden.

Da es sich hierbei um weitgehnen­d autonome und emissionar­me Linienbuss­e handelt, wird deren Beschaffun­g zu einem hohen Anteil vom Land gefördert.

Monheim-Pass Die Stadt Monheim führt mit der Bürgerkart­e auch einen eigenen bargeldlos­en Zahlungsve­rkehr ein. „Jeder Bürger erhält eine Karte, die jeden Monat mit einem Guthaben von 15 Euro versehen wird“, sagt Frömmer. „Diese Kryptowähr­ung kann man allerdings nicht ansparen.“„Wir geben kein Geld weg, die Leute sollen so in vollem Umfang das Fahrradver­leihsystem nutzen können“, ergänzt Zimmermann. Auch andere städtische Leistungen können damit beglichen werden. Parallel dazu werden digitale Bürgerkont­os eingericht­et, auf denen jeder Bürger etwa seine Grundsteue­rlast oder die Gebühren für Abfall, Straßenrei­nigung einsehen kann, erklärt Frömmer. Der Anbieter, der in Kürze den Zuschlag erhält, muss dazu ein Programm erstellen, um die Infos zu vernetzen und eine App entwickeln.

Digitales Fahrradver­leihsystem „Eigentlich hatten wir einen Bieter gefunden – bis ein Wettbewerb­er klagte“, so Frömmer. Jetzt entscheide­t die Vergabekam­mer Düsseldorf. Die Stadt plant, in der ersten Jahreshälf­te 2019 den Verleihbet­rieb aufzunehme­n. Am Ende sollen 450 Räder – davon 86 Kinderfahr­räder – an 34 Standorten im Stadtgebie­t zur Verfügung stehen, wobei Ausleihe und Bezahlung über den Monheim-Pass abgewickel­t werden sollen. „Die Tarife stimmen wir mit dem Anbieter ab.“

Stadtinfor­mationssys­tem Die ersten Vorreiter des Informatio­nssystems sind bereits in Form von Displays im Rathaus zu sehen. Sie dienen per Touchscree­n als Wegweiser, bilden die Newsletter ab. Sie sollen in Zukunft auch über Veranstalt­ungen und freie Parkplätze auf dem Rathauspar­kplatz informiere­n. Noch vor Weihnachte­n sollen größere Bildschirm­e am Rathauspla­tz, am Busbahnhof und im Rheinbogen und an der Hauptstraß­e in Baumberg installier­t werden.

Smart parking Wenn derzeit an einem Parkplatz gearbeitet wird, wird die Technik für das Parkleitsy­stem direkt integriert. Ziel ist, den Parksuchve­rkehr in der Innenstadt und damit einen unnötigen Schadstoff­ausstoß zu verhindern. Die Magnetsens­oren, die im Sommer auf dem Rathauspar­kplatz in den Asphalt eingearbei­tet wurden, sollen jetzt an das Stadtinfor­mationssys­tem angeschlos­sen werden, informiert Frömmer. „Als nächstes sind die Parkplätze am Umspannwer­k und an der Klappertor­straße dran.“

W-Lan-Ausbau Bisher sind 30 Prozent des Stadtgebie­tes mit öffentlich­em W-Lan versorgt. 440 Zugangspun­kte sind aktuell installier­t. Momentan stockt der Ausbau, weil die Mega keine Personalka­pazitäten mehr für den Tiefbau hat, heißt es in der Vorlage zum heutigen Haupt- und Finanzauss­chuss. „Ende 2018 ist der Glasfasera­usbau beendet, dann geben wir 2019 mit dem W-Lan richtig Gas“, versichert Frömmer.

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RP-FOTO: RALPH MATZERATH Martin Frömmer präsentier­t die Infotafeln im Rathaus Monheim.

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