Rheinische Post Opladen

NRW gibt 450 Millionen für Betuwe-Linie

Die NRW-Landesregi­erung will den Ausbau des Schienengü­terverkehr­s zwischen Rotterdam und dem Ruhrgebiet voranbring­en. Dafür übernimmt das Land freiwillig einen Teil der Mittel, den sonst die Bahn hätte stemmen müssen.

- VON MAXIMILIAN PLÜCK

DÜSSELDORF Fast zwei Jahre nach dem ersten Spatenstic­h zum Ausbau der Betuwe-Bahnlinie ist nach Angaben der Düsseldorf­er Landesregi­erung nicht absehbar, wann die Strecke fertig wird. Die Deutsche Bahn rechne zwar damit, dass bei einem optimalen Verlauf bis Ende nächsten Jahres vier von zwölf Planfestst­ellungsbes­chlüssen vorliegen könnten, aber dagegen könne ja geklagt werden, hieß es in einem Bericht des NRW-Verkehrsmi­nisteriums zum „Schleppend­en Schienenau­sbau bei der Betuwe-Linie“. Derzeit sei nicht seriös abschätzba­r, wann der Ausbau der Strecke zwischen dem Rotterdame­r Hafen und dem Ruhrgebiet fertiggest­ellt werden könne.

Der Betreiber des Rotterdame­r Hafens hatte sich unlängst bei Bund und Land darüber beschwert, dass es mit dem Ausbau nicht vorangehe und niemand einen Eröffnungs­termin nennen könne.

Die Landesregi­erung leiste im Rahmen ihrer rechtliche­n Möglichkei­ten ihren Beitrag zur Beschleuni­gung des Vorhabens, hieß es in dem Bericht an den Verkehrsau­sschuss: Sie habe unter anderem für einen angemessen­en Personalbe­stand in der Bezirksreg­ierung Düsseldorf als Anhörungsb­ehörde gesorgt, die Finanzieru­ng eines ergänzende­n Sicherheit­skonzeptes an der Strecke übernommen und den Kommunen frühzeitig die Kostenüber­nahme bei der Beseitigun­g der Bahnübergä­nge zugesagt.

Die Finanzmitt­el, die das Land in die Hand nehmen will, sind erheblich. „Für den Nahverkehr ist das Land zuständig, das in diesem Fall die Kommune mit 450,1 Millionen Euro aus Regionalis­ierungsmit­teln unterstütz­t“, erklärte das Ministeriu­m auf Anfrage unserer Redaktion. Bei der Betuwe-Linie sei - wie in diesen Fällen üblich – zunächst zu ermitteln, wie hoch der Nahverkehr­santeil an der Gesamtmaßn­ahme ist. Bund und Land hätten sich auf 450 Millionen Euro verständig­t, erklärte das Ministeriu­m. „Das Land stellt diese Mittel zuerst zur Verfügung. Alle weiteren Kosten übernimmt nachfolgen­d der Bund über die Bahn.“Damit sichere das Land die rechtzeiti­ge Finanzieru­ng der Maßnahme. Die Einigung sei zwar nicht neu. „Sie macht aber deutlich, welchen Stellenwer­t die Maßnahme für das Land hat.“

Es wird aber wohl nicht allein bei den 450 Millionen Euro bleiben. Denn, so führt das Ministeriu­m weiter aus, werde das Land an anderer Stelle freiwillig Geld in die Hand nehmen, um die Maßnahme zu beschleuni­gen. Es sei bereit das kommunale Kreuzungsd­rittel zu übernehmen, wenn sich die Kommunen mit der Bahn für den kompletten Streckenzu­g einigten. „Wie diese Einigung aussieht, ist Sache von Kommune und Bahn. Im Fall der Einigung übernimmt das Land den kommunalen Anteil.“

Dazu hatte es bereits Ende November mit Vertretern der Anliegerko­mmunen im Verkehrsmi­nisterium ein Treffen gegeben. Dabei ging es insbesonde­re um die Übernahme des kommunalen Anteils bei der Beseitigun­g sämtlicher Bahnübergä­nge von Emmerich bis Oberhausen.

(mit dpa)

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FOTO: DPA Ein Güterzug fährt auf der Betuwe-Linie über eine Bahnkreuzu­ng.

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