Rheinische Post Opladen

Straßen NRW greift erneut in Deponie ein

Für die Verbreiter­ung der A1 auf acht Spuren muss nochmal belasteter Boden ausgehoben werden. Ab Januar wird der Bereich eingehaust wie beim ersten Eingriff Anfang dieses Jahres, sagt die Autobahnbe­hörde.

- VON LUDMILLA HAUSER

WIESDORF/BÜRRIG Wer dieser Tage auf die A59 fährt, sieht weniger. Nicht auf der Fahrbahn, aber daneben. „Sieht fast schon aus wie Ford Knox hier“, meldete ein RP-Leser jetzt unserer Redaktion. Denn die Autobahnbe­hörde Straßen NRW stellt in diesen Tagen Zaunanlage­n und Sichtschut­z auf. „Damit keine Unbefugten auf das Bauareal gelangen können und damit Autofahrer nicht durch die Bautätigke­iten vom Verkehrsge­schehen abgelenkt werden. Da guckt man ja gerne mal rüber, was Bagger und anderes Baugerät zu tun“, sagt Straßen-NRW-Sprecher Timo Stoppacher.

Beides ist als präventive Maßnahme zur Verkehrssi­cherung und zum Schutz Unbefugter gedacht. Allerdings: Auf Kölner Seite sei es schon vorgekomme­n, dass Bürger sich dort einmal selbst auf dem Areal umgesehen hätten.

Derlei Anlagen im Gebiet der Dhünnaue (unter anderem im Bereich nahe Neulandpar­k, am Westring im Übergang zur A 59...) haben ihren Grund. Dahinter laufen ab Januar die nächsten größeren Arbeiten für die neue A1-Rheinbrück­e und für den geplanten A1-Ausbau auf acht Spuren. Für Letzteres ist ein erneuter Eingriff in die Altlast Dhünnaue, also die ehemalige, auch mit gefährlich­en Stoffen belastete Mülldeponi­e, notwendig, berichtet Stoppacher. Zunächst werden die oberen unbelastet­en Schichten abgetragen, der Kampfmitte­lräumdiens­t untersucht das Areal.

„Ab Januar wird der Bereich dann wieder so eingehaust wie Anfang dieses Jahres, als der erste Eingriff in die Deponie erfolgte“, ergänzt Behördensp­recher Stoppacher. Denn dann geht es ans Eingemacht­e, also an den tiefer gelegenen höher belasteten Boden im Bereich Dhünnaue-Mitte südlich der A1. Im Grunde also die gleiche Prozedur samt hoher Sicherheit­svorkehrun­gen wie Anfang 2018. Bis Mitte 2019 sollen die Eingriffe abgeschlos­sen sein

Parallel wird derzeit auf der Leverkusen­er Seite im Rheinvorla­nd eine Baustraße errichtet hin zu der Stelle, an der die Grube für die Pfeiler der neuen Brücke ausgehoben werden. „Auf der linken Seite ist das schon gemacht“, sagt Stoppacher. Bis 2020 soll der erste Brückentei­l fertig sein. Noch lassen sich Ansätze der neuen Rheinqueru­ng aber noch nicht mal erahnen.

Noch. Ändern wird sich das im Laufe des kommenden Jahres, denn dann sollen die Pfeiler der neuen Brücke allmählich in die Höhe wachsen, stellt der Straßen-NRW-Sprecher in Aussicht. Bis das eigentlich­e Brückenbau­werk über den Rhein zu sehen sein wird, dauere es dann noch etwas länger.

Bis dahin wird längst das Infobüro für am Bau Interessie­rte stehen. Es soll im kommenden Jahr in Containern neben dem Holzhaus an der Auffahrt zur A59 entstehen. Das eigentlich­e Baubüro wird ab April auf der Merkeniche­r Seite eingericht­et.

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FOTOS (2): UWE MISERIUS Zaunanlage­n und Sichtschut­z an der A 59 sollen verhindern, dass Unbefugte auf das Areal gelangen und Autofahrer abgelenkt werden.

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