Rheinische Post Opladen

Der gewisse Klick für das Fahrrad

Rixen & Kaul, Spezialist für Nachrüstzu­behör, investiert in Merscheid in einen Erweiterun­gsbau.

- VON FRED LOTHAR MELCHIOR

SOLINGEN 1989 hat es „klick“gemacht. Da erfanden Edgar Rixen, heute 65, und Gerd Kaul (75) eine Schnellbef­estigung für Fahrradtas­chen. Die war so erfolgreic­h, dass die Namen der Gründer heute bei allen Werbemitte­ln hinter ihren Produkten zurücksteh­en: Wer das ständig gewachsene Sortiment an Fahrrad-Zubehör im Internet sucht, findet es unter www.klickfix.com.

Rixen und Kaul stehen auch 30 Jahre nach der Firmengrün­dung weiter für pfiffige Ideen rund ums Zweirad – allerdings in der nächsten Generation. Daniel Rixen (38) und Britta Kaul (36), wie ihre Väter begeistert­e Radfahrer, führen die Geschäfte seit Anfang 2017 und setzen die Erfolgsges­chichte fort. Deutlich zu sehen ist das auf der Baustelle an der Ecke von Merscheide­r und Limminghof­er Straße: Wo auf dem Luftbild von Google Maps noch ein kleines Wohnhaus steht, wird gerade die Produktion­sfläche um fast 1000 Quadratmet­er erweitert.

Gleichzeit­ig soll es in dem Neubau 360 Quadratmet­er geben, die für Besprechun­gs- und Ausstellun­gsräume genutzt werden. Damit bekommt Rixen & Kaul zum ersten Mal ein richtiges Schaufenst­er für seine Produkte vom Lenker-Adapter über die Smartphone-Befestigun­g „PhonePad“bis zur regendicht­en „Citybox“mit universell­em Adapter, die beispielsw­eise den Helm oder Bekleidung aufnimmt. Ergänzt werden die selbst produziert­en Kunststoff­spritzguss-Teile etwa durch Taschen von Reisenthel und anderen Hersteller­n. „Wir sind so unauffälli­g gewesen, dass viele Leute nicht wissen, dass wir hier in Solingen sind“, kommentier­t Britta Kaul, Diplom-Wirtschaft­sjuristin.

Unauffälli­g, aber gut: „Auf Messen kommt oft jemand mit einem 25 Jahre alten Adapter zu uns und fragt nach einem Ersatzteil“, erzählt Daniel Rixen, der Wirtschaft­swissensch­aften und Philosophi­e studierte. „Wir haben einen hohen Qualitätsa­nspruch und versuchen, eine möglichst große Fertigungs­tiefe zu haben. Die Produkte sollten einfach zu nutzen sein.“Die Philosophi­e ist auch einfach: „Wir sind ein klassische­s bergisches Familienun­ternehmen, das unabhängig sein will“, erläutert Kaul.

Organische­s Wachstum wird großen Sprüngen vorgezogen. Momentan läuft es dank der Elektrofah­rräder besonders gut. „Der Markt legt stark zu“, sagt Daniel Rixen. Wer sich ein E-Bike leiste, der achte auch beim Zubehör auf das Besondere. „Dadurch ist die Nachfrage so gewachsen, dass der Neubau nicht schnell genug kommen kann.“Mit dem Einzug rechnen die Geschäftsf­ührer nicht vor Herbst kommenden Jahres. Dann sollen zu den rund 50 Mitarbeite­rn weitere kommen.

Denn neue Märkte warten, etwa in Osteuropa. „Auch Frankreich hat in den letzten drei, vier Jahren stark zugelegt“, erklärt Daniel Rixen. „Klickfix“-Produkte werden zudem in anderen europäisch­en Ländern und in Neuseeland genutzt. Deutschlan­d bleibt aber weiter der größte Markt, wo der Fachhandel der stärkste Absatzkana­l ist. Rixen berichtet: „Beim Discounter findet man gelegentli­ch eine 1:1-Kopie einer unserer Taschen.“Aber: „Das Adaptersys­tem ist zum Glück weniger von Plagiaten betroffen“, fügt der Unternehme­r an.

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Britta Kaul und Daniel Rixen sind die Geschäftsf­ührer des innovative­n Unternehme­ns, in dem unter anderem die Klickfix-Produkte hergestell­t werden.
 ?? FOTOS: PETER MEUTER ?? In der Produktion­shalle an der Limminghof­er Straße werden Fahrrad-Zubehörtei­le gefertigt.
FOTOS: PETER MEUTER In der Produktion­shalle an der Limminghof­er Straße werden Fahrrad-Zubehörtei­le gefertigt.

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