Rheinische Post Opladen

LTV findet erst spät zu seiner Stärke

Die Drittliga-Handballer tun sich bei der SG Menden Sauerland Wölfe lange schwer, gewinnen aber noch mit 32:28.

- VON JIM DECKER

LEICHLINGE­N Die Drittliga-Handballer des Leichlinge­r TV schlingert­en lange, bevor ihr Kahn wieder auf Kurs kam. „Es sah lange nach einem Unfall aus“, sagte Torhüter David Ferne nach dem Spiel des LTV bei der SG Menden Sauerland Wölfe. Ein Unfall, der Punkte und die zuletzt wieder gute Stimmung gekostet hätte. Doch am Ende stand 32:28 (15:19)-Sieg für den Tabellendr­itten, den beinahe jeder der Protagonis­ten im Vorfeld gefordert hatte. Der erste von drei Erfolgen bis Weihnachte­n ist geschafft. „Mit dem Ergebnis bin ich zufrieden“, lobte Trainer Lars Hepp, fügte aber auch Kritik an: „Die erste Halbzeit war bei weitem nicht das, was wir uns hier vorgestell­t hatten.“

Bis zur 38. Minute lagen seine Spieler in Rückstand. Erst danach gelang die Wende der Partie. Dabei ist Hinterherl­aufen nicht der anvisierte Stil der Bergischen, die nicht umsonst die beste Offensive der Liga stellen. „Wir haben viel zu viele Tempogegen­stöße kassiert“, monierte Hepp. Dabei war gerade das in der vergangene­n Woche beim Sieg gegen die SG Ahlen noch eine Stärke des LTV, der in Menden eigentlich dominant auftreten wollte. Diesen Plan bekamen die Spieler aber erst spät auf die Platte. „Über die ersten Minuten hätte man die Ansprache vor dem Spiel perfekt legen können“, sagt Ferne und stellt fest: „Wir haben davon nichts umgesetzt.“Das altbekannt­e Problem, die eigenen Fähigkeite­n auch auszuspiel­en, verfolgte die Akteure erneut. „Zur Halbzeit 19 Tore in Menden zu kassieren, kann nicht unser Anspruch sein“, betonte Ferne. Aus einer schlechten Ausgangsla­ge noch einen Sieg zu machen hingegen schon. „In den wichtigen Momenten waren die Jungs da“, sagte Hepp. Der 40-Jährige freut sich über die Punkte, restlos zufrieden mit dem Handball seines Teams wird er bis Weihnachte­n wohl nicht mehr.

Ein Faktor für den Umschwung war erneut Ferne. Mit starken Paraden wurde er wie schon gegen Ahlen zum Rückhalt der Defensive. Der 24-Jährige bewertet seine Leistung als „guten Tag und Glück gehabt“. Gemeinsam mit Keeper-Kollege und Ex-Mendener Mathis Stecken gehört er seit Wochen zu den formstärks­ten Spielern des LTV und sorgte schon für diverse Punktgewin­ne. Ebenfalls überzeugen­d: Spielmache­r Valdas Novickis. Der Routinier forderte vor dem Spiel einen Sieg und half bei der Erfüllung kräftig mit. Der Litauer habe „ein tolles Spiel gemacht“, sagt Ferne wohlwollen­d und Zoll Novickis Anerkennun­g: „Valdas ist eine unserer wichtigste­n Säulen.“

Für Hepp bleibt nun zu hoffen, dass seine Mannschaft an Stabilität gewinnt. „Vielleicht brauchen wir solche Schläge“, sagt Ferne. Die mangelhaft­e Kontinuitä­t ist die größte Aufgabe, die Hepp lösen muss. In der kommenden Woche steht mit Altjührden wieder ein Gegner an, gegen den der LTV zwingend punkten muss. „Manchmal reichen auch 15 bis 20 gute Minuten“, stellt Ferne fest. Das gilt vor allem für eine Mannschaft mit derart hoher Qualität wie dem LTV.

Es wäre fraglos fasziniere­nd zu sehen, welcher Handball möglich wäre, riefe diese Mannschaft ihr Potenzial durchgehen­d ab.

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FOTO: ZAUNBRECHE­R (ARCHIV) Mathis Stecken gehört seit Wochen zu den formstärks­ten Spielern des Leichlinge­r TV.

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