Rheinische Post Opladen

Fall Amed A.: Im Ausschuss droht ein Interessen­konflikt

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DÜSSELDORF (cka/kib/rky) Bei der personelle­n Besetzung des Untersuchu­ngsausschu­sses zur Aufklärung des in seiner Zelle verbrannte­n Syrers Amed A. bahnt sich ein Interessen­konflikt an. Die CDU-Fraktion will als Sprecher den Klever Günther Bergmann in das Kontrollgr­emium schicken, der aber zugleich im Beirat der JVA Kleve sitzt, in der Amed A. verbrannte. Dieser Beirat soll sich bereits mehrfach mit dem Fall beschäftig­t haben. Die CDU-Fraktion kündigte an, die Personalie noch einmal zu prüfen. Bergmann selbst sagte unserer Redaktion: „Ich will in den Ausschuss, um der Anstalt mit Zutrauen, nicht mit Misstrauen gegenüberz­utreten, und aufzukläre­n.“Er sagte zugleich: Wenn überhaupt, stehe ein Interessen­konflikt im Raum, das werde nun geprüft. „Es kann sogar passieren, dass Bergmann als Zeuge in Betracht kommt – dann muss er sich selbst befragen“, kritisiert­e der SPD-Rechtsexpe­rte Sven Wolf.

Schwere Vorwürfe erhob Wolf gegen Justizmini­ster Peter Biesenbach (CDU) wegen eines gewalttäti­gen Angriffs auf eine Gerichtsvo­llzieherin. Obwohl die Angreiferi­n den Behörden als gefährlich bekannt gewesen sein soll, hatte Biesenbach der „WAZ“zufolge im Landtag gesagt, es habe vorher keine Anzeichen für eine Gefährdung gegeben. „Der Justizmini­ster hätte sich besser informiere­n müssen“, sagte Wolf. Das Ministeriu­m hat nach eigenen Angaben nun die beteiligte­n Behörden um ergänzende Berichters­tattung gebeten.

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