Obstbaumpatenschaften: Apfel- statt Tannenbaum zum Fest
LEVERKUSEN (ena) Alle Jahre wieder... das gleiche Problem: Es sind nur noch wenige Wochen oder sogar Tage bis Weihnachten, doch das passende Geschenk ist noch nicht gefunden. Schließlich haben der oder die zu Beschenkenden schon fast alles – und kreativ, individuell und außergewöhnlich sollte das Geschenk natürlich auch noch sein.
Für alle, denen dieses Problem bekannt vorkommt: Vielleicht wäre eine Obstbaumpatenschaft das Richtige. Ein nachhaltiges Weihnachtsgeschenk, das mitwächst. Obstbaumpatenschaften der Stadt Leverkusen (Fachbereich Umwelt) und der Nabu Naturschutzstation Leverkusen-Köln machen das ganze Jahr über Freude – und leisten zudem einen Beitrag für die Artenvielfalt vor der Haustür, sagen die Naturschützer.
80 Euro kostet eine Patenschaft für einen alten Obstbaum im Jahr – und da die Patenschaft insgesamt über fünf Jahre läuft, ist die Frage des Weihnachtsgeschenks auch für die nächsten vier Jahre bereits geklärt. Die Gesamtkosten einer Patenschaft belaufen sich damit auf 400 Euro. Mit dem jährlichen Beitrag wird der Patenbaum das ganze Jahr über von einer Fachfirma gepflegt. Davon profitiert der Baum gleich mehrfach: Ein sogenannter Verjüngungsschnitt sorgt nicht nur dafür, dass der alte Baum neues Holz und künftig wieder mehr Früchte bildet, sondern er erhöht auch dessen Lebenserwartung um ein Vielfaches. Bis zu 120 Jahre alt kann ein Obstbaum bei guter Pflege mit regelmäßigem Schnitt werden.
Aber auch Paten haben etwas von ihrem Engagement. Sie erhalten eine Paten-Urkunde sowie Informationen über alle Aktionen in Sachen Streuobstwiesenschutz in Leverkusen. Außerdem dürfen sie sich „ihren“Patenbaum selbst aussuchen und werden einmal im Jahr zur Ernte auf die Obstwiese eingeladen. Dort können sie dann regionale Obstsorten genießen, die es nicht im Supermarkt zu kaufen gibt, etwa Rheinischer Bohnapfel, Weißer Winterglockenapfel, Weißes Seidenhemdchen, Kaiser Wilhelm und viele andere, die auf den Obstwiesen zu finden sind.
Doch neben dem Bewahren seltener Obstsorten erfüllt das 2007 gestartete Projekt noch einen weiteren wichtigen Zweck. Es trägt zum Erhalt eines der artenreichsten, aber auch am stärksten gefährdeten Lebensräume Mitteleuropas bei – der Streuobstwiese. Denn diese Wiesen mit altem Obstbestand speichern nicht nur Wasser und CO2, sondern sie bieten auch vielen Tieren und Pflanzen einen Lebensraum. Besonders Insekten fühlen sich dort wohl. Daher ist eine Spende für den Streuobstwiesenschutz zugleich auch immer ein praktischer Beitrag zum Insektenschutz.
Etwa 50 besonders wertvolle Streuobstwiesen mit rund 2000 Bäumen gibt es in Leverkusen; etwa 100 Bäume werden bereits durch Paten unterstützt. Neben Einzelpersonen engagieren sich auch Vereine und Firmen mit einer Patenschaft für die heimische Artenvielfalt. So ist die in Leverkusen ansässige Firma Currenta bereits seit 2010 Pate von 10 Apfelbäumen. Auch die Energieversorgung Leverkusen (EVL), die Caritas Leverkusen sowie die regionalen Verbände des Naturschutzbund Deutschland (Nabu) sowie des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) machen mit. Weitere Paten – egal ob Privatpersonen, Vereine, Betriebe, Schulen oder Kindertagesstätten – werden ständig gesucht.
Weitere Informationen gibt es bei der Nabu Naturschutzstation Leverkusen-Köln unter Tel. 021717349911, E-Mail: info@nabu-station-l-k.de.