Küblers kleine Kampfansage
Der Kreisläufer ist beim LTV angekommen. Am Samstag empfangen die Drittliga-Handballer die SG VTB Altjührden.
LEICHLINGEN Am vergangenen Wochenende hatte Alexander Kübler eine ungewöhnliche Premiere. Fast eine halbe Saison lang spielt er nun schon für den Handball-Drittligisten Leichlinger TV – und doch habe er sich beim Sieg gegen die SG Menden Sauerlandwölfe zum ersten Mal „wie in einem echten LTVSpiel“gefühlt, sagt Kübler. Er selbst ging zwar leer aus, doch die Angriffsleistung der Blütenstädter sorgte für die Punkte. „Mehr schmeißen als der Gegner“, nennt der 29-Jährige diese Fähigkeit. Es liegt auch an ihm, dass die Leichlinger mit nur wenigen Rückschlägen durch die Hinrunde gekommen sind. Kübler ist das aber nicht genug. „Wir können viel souveräner sein“, sagt er und kritisiert: „Oftmals kontrollieren wir das Spiel nicht, obwohl wir es könnten.“
Küblers Anspruch ist hoch. Beim Zweitligaaufsteiger und Vorjahreszweiten der Dritten Liga West war er unumstrittener Leistungsträger und Kapitän. Nach seinem Wechsel zum LTV geriet er dann in die unruhige Zeit des Trainerwechsels von Frank Lorenzet zu Lars Hepp. „Ich hätte nicht gedacht, dass es so turbulent wird“, gibt Kübler zu, betont aber: „Die Entscheidung zugunsten des LTV war nicht nur auf der Trainer-Basis.“Trotzdem ist er froh, in der Pause endlich in Ruhe mit Hepp arbeiten zu können. „Es kam nie Routine rein“, sagt Kübler und betont: „Wir sind noch nicht am Limit.“
Der 1,83 Meter große Kreisläufer ist immerhin schon nah dran. An der Kreismitte packt er kräftig zu und ist eine der Säulen im Projekt „stabilere Abwehr“von Trainer Lars Hepp. Der ist „super zufrieden“mit Kübler und nennt ihn ein „Paradebeispiel eines emotional Leaders“. Er nehme die Leute mit, ohne laut zu sein, sagt Hepp. Das spiegelt sich auch in den klugen Äußerungen Küblers abseits des Platzes. Kein Wunder, dass der Trainer sich mehr Akteure von seiner Sorte wünscht. Ein weiterer Pluspunkt: Die Vielseitigkeit. „Er spielt auch ohne Murren links“, lobt Hepp. Dort müssen sich Kübler, Henning Padeken und David Wiencek abwechseln, weil in Bastian Munkel der für diese Position eingeplante Mann an einer Leistenentzündung leidet. „Ich bin damit sehr glücklich“, betont Kübler und unterstreicht dabei seine Unkompliziertheit im Sinne des Teams.
Vor dem kommenden Spiel gegen die SG VTB/Altjührden (Samstag, 18 Uhr) beschwört der Zugang nun die eigenen Fähigkeiten und das Selbstbewusstsein des LTV: „Nur wir können uns schlagen.“Allerdings tat das zuletzt neben den Top-Teams aus Krefeld und Schalksmühle auch Gummersbach II. Für Hepp ein „Warnsignal“, für Kübler die Verpflichtung, bis zur Winterpause noch zwei Siege einzufahren. „Mit einer Leistung wie zuletzt in der zweiten Halbzeit in Menden haben wir zu gewinnen“, stellt Kübler klar. Vor dem letzten Spiel des Jahres vor den eigenen Zuschauern wagt er sogar noch eine kleine Kampfansage an die beiden Spitzenmannschaften. „Ich freue mich auf Schalksmühle und Krefeld, wenn die zu uns kommen müssen“, sagt Kübler und betont die Rolle des LTV als erster Verfolger: „Mich würde jeder Ausrutscher von Teams vor uns freuen.“