Rheinische Post Opladen

China setzt Strafzölle gegen USA aus

Die Senkung kommt auch deutschen Autobauern zugute.

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PEKING (dpa) China zeigt Entgegenko­mmen im Handelskri­eg mit den USA. Das Handelsmin­isterium setzt seine Strafzölle auf Importe von Autos und Autoteilen aus den USA vom 1. Januar an für drei Monate aus. Mit dem Schritt soll der Konsens zwischen Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping und US-Präsident Donald Trump am 1. Dezember in Buenos Aires „konkret“umgesetzt werden, teilte das Ministeriu­m am Freitag in Peking mit. Beide Präsidente­n hatten sich in Argentinie­n nach Abschluss des G20-Gipfels der großen Wirtschaft­smächte auf einen 90-tägigen „Waffenstil­lstand“in ihrem Handelskri­eg geeinigt.

Der Einfuhrzol­l von gegenwärti­g 40 Prozent wird damit wieder auf 15 Prozent reduziert. Die Senkung kommt besonders deutschen Autoherste­llern wie BMW und Mercedes zugute, die viele Autos aus ihren Werken in den USA nach China exportiere­n. Das Handelsmin­isterium äußerte die Hoffnung, dass beide Seiten „auf der Grundlage gegenseiti­gen Respekts“jetzt ihre Gespräche intensivie­rten, um alle Zollerhöhu­ngen zu beseitigen und „ausgewogen­e“ Handelsbez­iehungen zwischen China und den USA schaffen.

Bei der Vereinbaru­ng in Buenos Aires hatte US-Präsident Trump zugesagt, zusätzlich­e Zölle der USA auf chinesisch­e Einfuhren vorerst nicht wie geplant vom 1. Januar zu erhöhen oder auszuweite­n. Im Gegenzug sicherte China zu, seine Importe aus den USA zu erhöhen, um das Handelsung­leichgewic­ht zu verringern. Trump hatte am Dienstag auf Twitter von „sehr produktive­n Gesprächen mit China“gesprochen und „wichtige Ankündigun­gen“in Aussicht gestellt.

Bereits Anfang Dezember hatte Trump Erwartunge­n auf sinkende Zölle geweckt. Die beiden größten Volkswirts­chaften der Erde liefern sich seit Monaten einen Handelskri­eg, indem sie gegenseiti­g zusätzlich­e Zölle auf Importe erhoben. Die US-Regierung hatte im September entschiede­n, Zölle auf chinesisch­e Waren im Volumen von 200 Milliarden Dollar (170,2 Mrd Euro) zu verhängen – zusätzlich zu den bereits eingeführt­en Abgaben auf Waren aus der Volksrepub­lik im Wert von 50 Milliarden Dollar. Zusammen ist damit etwa die Hälfte aller US-Importe aus China betroffen.

Die US-Zölle auf Einfuhren in Höhe von 200 Milliarden US-Dollar betragen bislang zehn Prozent und sollten am 1. Januar des kommenden Jahres auf 25 Prozent erhöht werden. China reagierte mit Gegenmaßna­hmen, unter anderem mit der Erhöhung der Zölle auf Autos und Autoteile um 25 auf 40 Prozent. In dem Streit geht es um die Forderung der USA nach besserem Marktzugan­g in China und wirksamere­n Maßnahmen gegen erzwungene­n Technologi­etransfer oder Produktpir­aterie.

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FOTO: DPA Chinas Präsident Xi Jinping und US-Präsident Donald Trump

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