Rheinische Post Opladen

Tafel Leichlinge­n beschenkt Bedürftige

Auch der Verein selbst benötigt Hilfe. Spender, Sponsoren und zahlende Mitglieder werden dringend gesucht, damit die Tafel fortbesteh­en kann.

- VON VERENA BRETZ

LEICHLINGE­N Kaffee, Konfitüre, Gebäck, aber auch Kakao und Konserven. Rund 160 Tüten für die Weihnachts­aktion der Tafel Leichlinge­n sind gepackt. „Wir freuen uns, dass die Menschen wieder so viele gute Lebensmitt­el gespendet haben“, sagt Vereinsvor­sitzende Helga Paul. An den beiden Ausgabetag­en in der kommenden Woche, Montag und Donnerstag, 14 bis 15.30 Uhr, werden die Geschenket­üten dann verteilt. „In diesem Jahr haben wir zum ersten Mal einheitlic­he Tüten gepackt“, sagt Paul. In den Jahren zuvor hatten die Spender bereits befüllte Päckchen bei der Tafel abgegeben. „Da waren immer superschön­e Pakete dabei. Aber wir haben festgestel­lt, dass es vom Inhalt her zu große Schwankung­en gab.“Die diesjährig­en Tüten sind deshalb komplett gleich – und damit gerecht.

Helga Paul freut sich, das Jahr 2018 mit dieser schönen Aktion beenden zu können. Ein Jahr, das nicht immer einfach war für die Tafel Leichlinge­n und deren ehrenamtli­che Mitarbeite­r. Denn weil die Zahl der Kunden stark zurückgega­ngen ist, sind auch die Einnahmen drastisch zurück gegangen. „Zu Spitzenzei­ten, als viele Flüchtling­e unter unseren Schützling­en waren, hatten wir durchschni­ttlich 200 Kunden“, erzählt Paul. „Natürlich ist es wünschensw­ert, dass die Zahl der Bedürftige­n sinkt. Aber aktuell kommen nur noch 80 bis 90 pro Ausgabetag.“

Bei einem Obulus von 1,50 Euro für Erwachsene und 50 Cent für Kinder deckten die Einnahmen von 800 bis 900 Euro im Monat nicht mal mehr die Miete von rund 2000 Euro. „Von einer Schieflage würde ich noch nicht sprechen, aber wir müssen auf Rücklagen zurückgrei­fen. Und das kann auf Dauer keine Lösung sein. Wir brauchen eine verlässlic­he, finanziell­e Grundlage.“Toll wäre es deshalb, wenn sich Sponsoren fänden, regelmäßig­e Beitragsza­hler ( Vereinsmit­glieder zahlen ab 20 Euro im Jahr) oder Menschen, die eine regelmäßig­e monatliche Mietpatens­chaft übernehmen. „Sonst ist ein Verein wie unserer auf Dauer nicht zu halten“, sagt Helga Paul, die hofft, mit ihrem Hilferuf viele Menschen wachrüttel­n zu können.

Rund 40 ehrenamtli­che Mitarbeite­r engagieren sich regelmäßig bei der Tafel Leichlinge­n, darunter zwölf Fahrer. Die sammeln die Lebensmitt­elspenden bei den Discounter­n und Bäckern in der Region ein. Und was sie ganz dringen brauchen, ist ein neues Kühlfahrze­ug. Das alte ist elf Jahre alt, muss ständig repariert werden und ist noch dazu viel zu klein. „Wenn die Fahrer im Laden Paletten abholen, müssen sie diese von Hand umladen, weil der Bus für Paletten zu schmal ist. Wir haben nun ein neues Fahrzeug zu sehr guten Konditione­n bestellt“, sagt Paul. Der Transporte­r mit Kühlung kostet um die 40.000 Euro und wird im Frühjahr geliefert. „Dafür suchen wir ganz dringend Sponsoren“, sagt die Vorsitzend­e. Möglich ist auch, dass Firmen gegen eine Spende auf dem Fahrzeug für ihren Betrieb werben können.

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MISERIUS FOTO: UWE Die Ehrenvorsi­tzende der Tafel Leichlinge­n, Hannelore Kretze, präsentier­t die neuen Weihnachts-Papiertasc­hen, die in der kommenden Woche verteilt werden.

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