Krisengipfel am Kurtekotten für Bayers Fußballerinnen
Nur ein Heimsieg gegen den SV Werder Bremen könnte dem Team von Trainerin Verena Hagedorn ein wenig Auftrieb im Abstiegskampf verleihen.
LEVERKUSEN Wie angenehm die Feiertage und der Jahreswechsel für Bayers Fußballerinnen werden, wird der Sonntag zeigen. Denn das letzte Pflichtspiel 2018 gegen den SV Werder Bremen (14 Uhr) darf getrost als richtungsweisend bezeichnet werden. Beide Teams sind seit dem vergangenen Wochenende im Bundesliga-Keller punktgleich – die Leverkusenerinnen auf dem ersten Abstiegsplatz, die Gäste durch die klar bessere Tordifferenz einen Rang davor.
Bei einer Niederlage würden das Team von Coach Verena Hagedorn also bereits drei Punkte und die Tordifferenz vom rettenden Ufer trennen. Und auch bei einem Remis würde Bayer auf einem Platz überwintern, der den Aufsteiger am Saisonende zur Rückkehr in die 2. Liga zwingen würde. Aber mit düsteren Gedankenspielen will sich Trainerin Verena Hagedorn nicht beschäftigen. Sie gibt sich ebenso kämpferisch, wie optimistisch. „Wir wollen gewinnen – ganz klar“, betont sie.
Von dieser Vorgabe rückt sie keinen Zentimeter ab, obwohl die Vorzeichen auch personell deutlich besser sein könnten. Neben den beiden Langzeitverletzten Jessica Wich und Isabel Kerschowski fehlen angeschlagen, verletzt oder krank auch Ana Cristina Oliveira Leite, Saskia Meier und Hannah Scheffler sicher – dazu auch die nach Gelb-Rot in München gesperrte Madeline Gier. Zusätzlich entscheidet sich bei einigen Spielerinnen erst kurzfristig, ob sie zur Verfügung stehen. Immerhin sieht es so aus, als wäre Juliane Wirtz weit genug für die Rückkehr in den Kader.
Mut machen den Rheinländerinnen vor allem die Erinnerungen an das Hinspiel, das Bayer 04 in Bremen 1:0 gewann. Das soll in gewisser Weise auch Vorbild sein für einen zweiten Erfolg gegen den direkten Konkurrenten. „Wir waren voll konzentriert, haben uns wenig Fehlpässe geleistet und sind vor allem als echte Einheit aufgetreten“, erinnert sich Hagedorn zurück. Ähnliches fordert sie nun auch – und legt dabei insbesondere auf den Teamgeist und die Moral großen Wert. Und spielerisch hat ihr Team seit dem Sommer ohnehin deutliche Fortschritte gemacht, auch wenn sie die zuletzt bei mehreren klaren Niederlagen nicht immer zeigen konnten.
Eine klare Verbesserung wünscht sich die Ex-Nationalspielerin allerdings von ihren Schützlingen: Sie sollen nach Möglichkeit nicht so mit den Chancen wuchern wie im Hinspiel, wo weit mehr Treffer als das wichtige Tor des Tages durch Barbara Reger drin gewesen wären. Mit einer besseren Chancenverwertung als damals – ist Hagedorn überzeugt – stehen Bayers Aussichten deutlich besser, sich selbst vorzeitig zu bescheren und auf einem Nicht-Abstiegsplatz zu überwintern.