Rheinische Post Opladen

Krisengipf­el am Kurtekotte­n für Bayers Fußballeri­nnen

Nur ein Heimsieg gegen den SV Werder Bremen könnte dem Team von Trainerin Verena Hagedorn ein wenig Auftrieb im Abstiegska­mpf verleihen.

- VON TOBIAS KRELL

LEVERKUSEN Wie angenehm die Feiertage und der Jahreswech­sel für Bayers Fußballeri­nnen werden, wird der Sonntag zeigen. Denn das letzte Pflichtspi­el 2018 gegen den SV Werder Bremen (14 Uhr) darf getrost als richtungsw­eisend bezeichnet werden. Beide Teams sind seit dem vergangene­n Wochenende im Bundesliga-Keller punktgleic­h – die Leverkusen­erinnen auf dem ersten Abstiegspl­atz, die Gäste durch die klar bessere Tordiffere­nz einen Rang davor.

Bei einer Niederlage würden das Team von Coach Verena Hagedorn also bereits drei Punkte und die Tordiffere­nz vom rettenden Ufer trennen. Und auch bei einem Remis würde Bayer auf einem Platz überwinter­n, der den Aufsteiger am Saisonende zur Rückkehr in die 2. Liga zwingen würde. Aber mit düsteren Gedankensp­ielen will sich Trainerin Verena Hagedorn nicht beschäftig­en. Sie gibt sich ebenso kämpferisc­h, wie optimistis­ch. „Wir wollen gewinnen – ganz klar“, betont sie.

Von dieser Vorgabe rückt sie keinen Zentimeter ab, obwohl die Vorzeichen auch personell deutlich besser sein könnten. Neben den beiden Langzeitve­rletzten Jessica Wich und Isabel Kerschowsk­i fehlen angeschlag­en, verletzt oder krank auch Ana Cristina Oliveira Leite, Saskia Meier und Hannah Scheffler sicher – dazu auch die nach Gelb-Rot in München gesperrte Madeline Gier. Zusätzlich entscheide­t sich bei einigen Spielerinn­en erst kurzfristi­g, ob sie zur Verfügung stehen. Immerhin sieht es so aus, als wäre Juliane Wirtz weit genug für die Rückkehr in den Kader.

Mut machen den Rheinlände­rinnen vor allem die Erinnerung­en an das Hinspiel, das Bayer 04 in Bremen 1:0 gewann. Das soll in gewisser Weise auch Vorbild sein für einen zweiten Erfolg gegen den direkten Konkurrent­en. „Wir waren voll konzentrie­rt, haben uns wenig Fehlpässe geleistet und sind vor allem als echte Einheit aufgetrete­n“, erinnert sich Hagedorn zurück. Ähnliches fordert sie nun auch – und legt dabei insbesonde­re auf den Teamgeist und die Moral großen Wert. Und spielerisc­h hat ihr Team seit dem Sommer ohnehin deutliche Fortschrit­te gemacht, auch wenn sie die zuletzt bei mehreren klaren Niederlage­n nicht immer zeigen konnten.

Eine klare Verbesseru­ng wünscht sich die Ex-Nationalsp­ielerin allerdings von ihren Schützling­en: Sie sollen nach Möglichkei­t nicht so mit den Chancen wuchern wie im Hinspiel, wo weit mehr Treffer als das wichtige Tor des Tages durch Barbara Reger drin gewesen wären. Mit einer besseren Chancenver­wertung als damals – ist Hagedorn überzeugt – stehen Bayers Aussichten deutlich besser, sich selbst vorzeitig zu bescheren und auf einem Nicht-Abstiegspl­atz zu überwinter­n.

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FOTO: UM (ARCHIV) Barbara Reger (am Ball) steckt mit Bayers Fußballeri­nnen mitten im Abstiegska­mpf der Bundesliga.

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