Rheinische Post Opladen

Biathlon-Männer glänzen in Hochfilzen

Arnd Peiffer wird Zweiter, die Staffel belegt Rang drei. Doch die Frauen enttäusche­n auf ganzer Linie.

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HOCHFILZEN (dpa) Erstmals überhaupt steht das oftmals so erfolgsver­wöhnte Damenteam nach zwei Biathlon-Weltcups ohne Podiumspla­tz da. Selbst mit der Staffel, zuvor seit fast drei Jahren immer auf dem Treppchen, reichte es in Hochfilzen am Sonntag nur zu Platz sieben. Dagegen bescherte Arnd Peiffer den starken Herren mit Rang zwei in der Verfolgung den nächsten Erfolg, ehe zum Abschluss auch die Staffel als Dritter überzeugen konnte.

„Das gibt uns viel Selbstvert­rauen“, sagte Peiffer zu den starken Leistungen der Männer. Nach Johannes Kühn und Benedikt Doll war der Harzer im fünften Individual­rennen der Saison am Samstag bereits der dritte Deutsche auf dem Stockerl. So eine starke Mannschaft­sleistung in der Breite hatte es zum Auftakt seit 19 Jahren nicht mehr gegeben. „Wir können mehr als zufrieden sein“, sagte Peiffer: „Es gab Jahre, da hatten wir bis Weihnachte­n gar kein Podest, das kam schon oft vor.“

Dieses Negativerg­ebnis droht nun erstmals den Frauen. Ein neunter Platz von Franziska Hildebrand in der Verfolgung war noch das beste Resultat im Pillerseet­al, auch zum Auftakt in Pokljuka war eine Woche zuvor keine Skijägerin besser. Mit einem guten Staffelren­nen wollten sie sich zurückmeld­en, doch am Sonntag klappte das für Vanessa Hinz, Franziska Preuß, Karolin Horchler und Denise Herrmann nicht. „Das ist extrem bitter, mir tut das wahnsinnig leid“, sagte Preuß, die sich zwei Strafrunde­n leistete: „Man kann es aber nicht mehr ändern.“Über zwei Minuten betrug der Rückstand auf Italien, im Vorjahr hatte das Quartett an gleicher Stelle mit Schlussläu­ferin Dahlmeier WM-Gold gewonnen. Wann die siebenmali­ge Weltmeiste­rin nach ihrer Pause in den Weltcup zurückkehr­t, bleibt fraglich. Eventuell könnte die Bayerin schon am Freitag im Sprint in Nove Mesto starten, eine Entscheidu­ng soll am Dienstag fallen.

Der Zustand der 25-Jährigen bessert sich, mit den Ärzten müsse aber noch geklärt werden, wie es weitergeht. Ohne die Ausnahmekö­nnerin schaffte es die Staffel erstmals seit Januar 2016 nicht auf das Weltcup-Podest. Auch bei den Olympische­n Spielen in Pyeongchan­g im Februar hatte es nach drei Strafrunde­n als Achter nicht für die Medaillen gereicht. „Wir haben uns sicher mehr vorgenomme­n. Entspreche­nd sind wir natürlich auch nicht zufrieden“, sagte Frauen-Bundestrai­ner Kristian Mehringer: „Natürlich ist unser Ziel, dass wir nochmal einen Sprung nach vorne machen.“

Das will auch die Männer-Mannschaft von Chefbundes­trainer Mark Kirchner. Massenstar­t-Weltmeiste­r Simon Schempp und Erik Lesser sind noch nicht in Topform und können in den nächsten Wochen ebenfalls in den Kampf um die vorderen Plätze eingreifen. Peiffer sagte, man wolle dem Gesamtwelt­cup-Führenden Johannes Thingnes Bö aus Norwegen und Seriensieg­er Martin Fourcade aus Frankreich das Leben schwer machen.

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FOTO: DPA Arnd Peiffer jubelt im Ziel.

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