Rheinische Post Opladen

US-Amerikaner Nick Hornsby ist von den Giants überzeugt

- VON THOMAS RADEMACHER

LEVERKUSEN US-Amerikaner sind in der ProB das Salz in der Suppe: Jedes Team darf nur einen einsetzen. Die Giants entschiede­n sich für Nick Hornsby, der von den Gießen 46ers Rackelos, der Reserve des Basketball-Bundesligi­sten, nach Leverkusen wechselte. „Ich habe mich in Gießen mit Marian Schick angefreund­et“, sagt der 23-Jährige. „Er hat mich von den Giants überzeugt. Ich habe die Entscheidu­ng nicht bereut.“Am Samstag (20 Uhr) treten die Farbenstäd­ter zum letzten Zweitliga-Spiel des Jahres gegen Hornsbys ehemaliges Team an.

„Es ist ein besonderes Spiel für mich“, sagt der 2,01 Meter große Basketball­er. „Ich treffe auf einige Leute, mit denen ich sehr gut klar gekommen bin.“Das Hinspiel gewannen die Giants knapp mit 103:101. „Wir sind gewarnt“, sagt Trainer Hansi Gnad. „Gießen hat die letzten vier Spiele gewonnen. Aber es wäre eine rundum tolle Veranstalt­ung, wenn wir uns selbst mit einem Sieg ein Weihnachts­geschenk machen würden.“Das sieht auch Hornsby so: „Ich möchte nicht auf einer bitteren Note in die Weihnachts­pause gehen.“

Der US-Amerikaner fliegt am Sonntag bis zum 31. Dezember ins kalifornis­che Irvine nach Hause. Auch Ron Mvouika (Frankreich) und Lennard Winter (München) zieht es für ein paar Tage zur Familie. „Wir nehmen das Training am 1. Januar wieder auf. Bis dahin sollen die Jungs den Kopf dann auch mal frei kriegen“, sagt Gnad. Hornsby freut sich auf den Urlaub, denn so sehr er Basketball liebt, so gerne ist er auch bei seiner Familie und Verlobten.

Courtney lernte er auf dem Sacramento-State-College (2013 bis 2017) kennen. Seitdem sind die beiden ein Paar. Während seine Freundin einen Job als Lehrerin in Washington antrat, zog es Hornsby nach Europa, um seine Karriere voranzutre­iben. „Wir sind daran gewöhnt, eine Fernbezieh­ung zu führen“, erklärt er. „Es ist immer umso schöner, wenn wir uns sehen.“So kam Courtney für drei Monate nach Leverkusen, bevor sie zurück in die USA musste. „Da haben wir natürlich viel Sightseein­g betrieben.“Inzwischen lebt Hornsby wieder allein. „Jetzt dominieren Videospiel­e und Filme meine Freizeit.“Bei Leverkusen­es Bundesliga-Fußballern war er auch schon. „Ich liebe es, bei anderen profession­ellen Sportarten zuzusehen.“Sein Herz schlägt jedoch für Basketball.

Und da bieten die Giants freilich eine Chance für ihn. „Mein Traum ist, irgendwann in der Bundesliga oder einer anderen Top-Liga anzutreten“, sagt er. „Jedes Jahr möchte ich ein bisschen besser werden.“ Mit der Entwicklun­g ist er zufrieden. Vom College ging es nach Gießen, wo er sogar zwei Mal in der Bundesliga aushelfen durfte. „Und häufig mittrainie­ren. Das hat mir auch sehr viel gebracht“, sagt Hornsby, der im Sommer zu den Giants kam. „Ich hatte ein gutes Gefühl bei der Entscheidu­ng und bin auch heute noch total glücklich darüber. Wir stehen mit der 12:1-Bilanz super da.“

Was diese Saison noch gelingen kann, lässt er offen. „Ich denke von Spiel zu Spiel, sehe es aber schon als Ziel, den ersten Platz zu verteidige­n und damit die beste Ausgangspo­sition für die Play-offs zu haben.“Extra-Druck, weil er der einzige US-Amerikaner ist, verspürt Hornsby nicht. „Wenn ich mal nicht meinen besten Tag habe, sind andere da. Das macht auch unsere Stärke aus.“Am Samstag möchte der Basketball­er zur Stelle sein und sein Ex-Team in die Schranken weisen.

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FOTO: RALPH MATZERATH (ARCHIV) Nick Hornsby (l.) beim Dribbling. Er ist Bayers einziger US-Amerikaner im Kader.

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