Kramp-Karrenbauer gegen Kabinettsposten für Merz
BERLIN (dpa) Die neue CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer macht ihrem vormaligen Konkurrenten um das Amt, Friedrich Merz, keine Hoffnungen auf einen Ministerposten. Sie habe beim letzten Kabinettsfrühstück durchgezählt und festgestellt: „Das Kabinett war vollzählig“, sagte Kramp-Karrenbauer der Wochenzeitung „Die Zeit“. „Es gibt da also für die Kanzlerin keinen Handlungsbedarf.“
Ex-Unionsfraktionschef Merz hatte in einer Kampfabstimmung auf dem CDU-Bundesparteitag Anfang Dezember in Hamburg knapp gegen Kramp-Karrenbauer verloren. Hinterher zeigte er sich offen für ein Ministeramt. Darauf hatte bereits Regierungssprecher Steffen Seibert mit einer Absage reagiert: „Die Bundeskanzlerin plant keine Kabinettsumbildung.“
Die CDU-Vorsitzende sagte der „Zeit“über ein Gespräch zwischen ihr und Merz: „Unser Gespräch war vertraulich, aber eines kann man sagen: Es ging nicht um die Frage, Minister oder gar nichts. Das würde die Partei auch nicht schätzen.“
EU-Haushaltskommissar Günther Oettinger (CDU) kann sich Merz hingegen sogar als Kanzlerkandidaten vorstellen. „Fast die Hälfte der Parteitagsdelegierten wollten Friedrich Merz als CDU-Vorsitzenden – und ein CDU-Vorsitzender ist immer auch ein möglicher Kanzlerkandidat“, sagte Oettinger den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Zuallererst liege die Entscheidung darüber bei Kramp-Karrenbauer.