Rheinische Post Opladen

Mehr Geld für 160 Mitarbeite­r von Avea und Reloga

Ab dem 1. Januar werden alle Bedienstet­en nach dem Tarif des öffentlich­en Dienstes bezahlt.

- VON SIEGFRIED GRASS

LEVERKUSEN Das „Neujährche­n“fällt für viele Mitarbeite­r der städtische­n Abfallents­orgungsunt­ernehmen Avea und Reloga diesmal etwas üppiger aus. Genau genommen sind es rund 100 von 420 Mitarbeite­rn der Avea und etwa die Hälfte der 120 Reloga-Mitarbeite­r, die mit ihrer ersten Gehaltszah­lung im neuen Jahr deutlich mehr Geld ausgezahlt bekommen. „In Einzelfäll­en können das übers Jahr gerechnet vierstelli­ge Summen sein“, berichtet Betriebsra­tsvorsitze­nder Oliver Ruß freudig über eine Vereinbaru­ng, die er mit der Geschäftsf­ührung gerade noch rechtzeiti­g zum Jahresende abschließe­n konnte.

Am 1. Januar 2019 werden damit alle Mitarbeite­r nach dem Tarifvertr­ag des öffentlich­en Dienstes (TVÖD) bezahlt. Das bedeutet: Alle arbeiten künftig 39 statt 40 Stunden in der Woche, alle erhalten volles Weihnachts­geld, alle haben 30 Tage Urlaub. Ebenso werden die Überstunde­nzuschläge ab der ersten Stunde gezahlt.

Kurz vor Jahresende kam diese Vereinbaru­ng zustande, die Verhandlun­gen gingen geräuschlo­s über die Bühne. Für Oliver Ruß ist das ganz wichtig: „Ich sehe das als Wertschätz­ung der Arbeit von Mitarbeite­rn, die bislang weniger Geld als ihre Kollegen erhielten.“

Das betraf vor allem den zweiten Mann auf dem Trittbrett der Müllfahrze­uge, die ebenso wie ihre Kollegen bei Wind und Wetter die gleiche schwere Arbeit machen. „Das ist für mich ein Zeichen für Gleichbere­chtigung“, so Ruß. Er fügte noch hinzu, dass es wohl auch deshalb so gut mit der Vereinbaru­ng geklappt habe, weil beide Unternehme­n derzeit wirtschaft­lich recht gut dastehen.

Das Entsorgung­sgebiet der Avea-Unternehme­nsgruppe erstreckt sich insgesamt über eine Fläche von 1430 Quadratkil­ometern. Das Areal, auf dem sie den Abfall beseitigt, umfasst die Stadt Leverkusen sowie den Rheinisch-Bergischen Kreis und den Oberbergis­chen Kreis. Gesellscha­fter sind jeweils zur Hälfte der Bergische Abfallwirt­schaftsver­band (BAV ) und die Stadt Leverkusen.

Die Reloga ist ein regionaler Containerd­ienst und versteht sich als Entsorgung­spartner von Kommunen und Unternehme­n, aber auch von privaten Kunden, die beispielsw­eise Bauschutt oder größere Gartenabfä­lle loswerden wollen.

„Wenn jetzt alle einheitlic­h nach einem Tarifvertr­ag bezahlt werden, klingt das erst einmal nicht nach etwas Besonderem“, klärt Oliver Ruß auf, der zugleich für die SPD im Leverkusen­er Stadtrat sitzt. „Doch für die Mitarbeite­r ist das eine große Sache.“Damit blieben kommunale Unternehme­n weiterhin attraktiv für Arbeitnehm­er. Und das in einer Zeit, in der es immer schwerer werde, geeignetes Personal überhaupt zu finden.

Und nicht zuletzt sieht der Betriebsra­t mit der neuen Vereinbaru­ng so kurz vor dem Jahreswech­sel ein Verspreche­n eingelöst: Vor der Betriebsra­tswahl habe man den Tarif für alle eingeforde­rt, „jetzt konnten wir das gemeinsam mit der Geschäftsf­ührung umsetzen“.

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FOTO: AVEA Die Mitarbeite­r von Avea und Reloga werden ab 1. Januar nach dem gleichen Tarif bezahlt.

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