Fast 150 Millionen verkaufte Bücher
Vorlage Die britische Autorin E. L. James veröffentlichte die Romantrilogie „50 Shades of Grey“zwischen 2011 und 2012. James heißt in Wirklichkeit Erika Leonard. Der erste Band erschien zunächst bei einem Kleinverlag und verkaufte sich durch Mundpropaganda. Inzwischen wurden etwa 150 Millionen Bände abgesetzt. Filme Die Verfilmung des ersten Buchteils kam 2015 in die Kinos. Die Regie führte damals Sam Taylor-Wood.
Regisseur James Foley, der die 600 Buchseiten kräftig kondensiert und zu einem soliden, übersichtlichen Fanprodukt umgearbeitet hat, achtet mit fast schon buchhalterischer Penibilität auf das ausgewogene Verhältnis zwischen Sexszenen und Beziehungsgesprächen. Schließlich gehört bekanntlich beides zur wahren Liebe, um die es hier nun einmal geht, wie immer und immer wieder in zunehmendem beiderseitigen Einvernehmen betont wird.
Die Erotikschnulze ist im Kino ja noch ein weitgehend unerforschtes Genregebiet. Die Mischung aus gediegener Pornografie, Jane Austen und einer (kleinen) Prise de Sade hat sicherlich Zukunftspotenzial, weil sie die sexualisierten Wahrnehmungsmuster der voyeuristischen Mediengesellschaft bedient und gleichzeitig für romantische Bedürfnisbefriedigung sorgt.
Da wird uns kein Safeword helfen können. „Fifty Shades of Grey – Gefährliche Liebe“, USA 2017, Regie: James Foley, mit Dakota Johnson, Jamie Dornan, Kim Basinger, 115 Min., FSK 16