Stadt will auf dem Sportplatz bauen
Heute stellt die Verwaltung ihre Pläne bei einer Bürgerversammlung vor. Anwohner lehnen Wohnhäuser ab.
RATINGEN SÜD Heute Abend, 19 Uhr, dürfte es in der Gebrüder-GrimmSchule hoch hergehen. Bei einer Bürgerversammlung stellt die Stadtverwaltung ihre Pläne für den ungenutzten Sportplatz Talstraße/ An der Lilie vor. Wie im Rahmen unseres Bürgermonitors berichtet, wächst seit Bekanntwerden der Pläne vor allem im Bereich um den Platz herum der Widerstand. Anwohner Markus Sondermann, der bereits viele Unterschriften zum Erhalt des Platzes gesammelt hat, bezweifelt allerdings den Sinn der Veranstaltung: „Was soll eine Bürgerinformation über die Zukunft der Sportplätze, wenn die Stadt sich bereits auf eine Bebauung festgelegt hat und den Erhalt und die Sanierung nicht einmal in ihre Überlegung aufnimmt?“
Das ist sein Fazit nach einer Besprechung, zu der Baudezernent Jochen Kral für vergangenen Montag einige Anwohner eingeladen hatte: Es ging um die Vorbereitung auf den heutigen Info-Abend. Sondermann kritisiert, dass alle von Kral vorgestellten Varianten zu einer Bebauung der Sportfreianlage führten. Denn auch die Alternative zum aktuellen Plan (vollständige Bebauung mit öffentlich geförderten 60 bis 70 Wohneinheiten mit bis zu viergeschossiger Bauweise) sei nicht neu, sondern entspreche der aktuellen Vorlage 117/2016.
Und das seien die Alternativen: Wohnbebauung und zusätzlich drei Mac-Arenen oder Wohnbebauung und zusätzlich eine Tagesstätte für bis zu 80 Kleinkinder. Sondermann: „Das sind ausschließlich Bebauungsalternativen.“Aus Sicht der Bürger sei das Ergebnis dieses Gesprächs mit dem Technischen Beigeordneten „enttäuschend“gewesen. Sondermann pocht nach wie vor auf den Sportstättenentwick- lungsplan, der den Freizeitwert der Anlage betont: „Erhalt und Sanierungen der Sportplätze Talstraße und Auf der Aue waren überhaupt kein Thema. Insbesondere die freizeitsportliche Nutzung dieser Sportplätze ist für die Verwaltung offensichtlich erledigt. Es geht nur noch um die Art der Bebauung.“ Mitstreiter Stefan Dietrich betont: „Über die Art der Bebauung zu diskutieren, ist nicht das Anliegen der Bürger. Es geht um die Ertüchtigung der Sportplätze, damit die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen die Plätze auch wieder für Freizeitaktivitäten nutzen können.“Er verweist darauf, dass man bereits über 800