Rheinische Post Ratingen

Wo wilde Müllkippen Ärger machen

- VON VALESKA VON DOLEGA

Es gibt immer mehr verdreckte Ecken – in Fußgängerz­onen wie im Grünen. Die Stadt sagt: Wir schaffen nach Beschwerde­n binnen 24 Stunden Abhilfe.

RATINGEN „Fällt das nur mir auf oder sagt keiner etwas? Ratingen ist dreckig und wen kümmert es?“, empört sich Anke Vollmer. „Wo man hinschaut, guckt einen der Müll an“, sagt die Architekti­n.

Und ist mit ihrer Meinung über den Wildmüll, der an vielen Ecken und Freifläche­n das Stadtbild verschande­lt, nicht allein. Genügend Beispiele und Vorzeigeob­jekte gäbe es, beispielsw­eise mit dem Grundstück Ecke Bechemer Straße/KarlTheodo­r-Straße, in öffentlich­en Parkanlage­n sowie auf Kinderspie­lplätzen ebenso wie im PoensgenPa­rk. „Überall Müll, Hundekot, leere Glasflasch­en und Glasscherb­en,“resümiert die Ratingerin und fragt rhetorisch nach: „Muss das sein?“

Je nach Bedarf werden Grünanlage­n und Spielplätz­e ein bis zwei Mal wöchentlic­h angefahren, um gereinigt zu werden, erläutert Uwe Puzalowski, Abteilungs­leiter im Grünfläche­namt. „Schwerpunk­tbereiche werden öfter angefahren und in der Saison ist die Taktung nochmals erhöht.“Gibt es Anlass zur Beschwerde, „sind wir innerhalb von 24 Stunden vor Ort, um aufzuräume­n“. Natürlich hat die Verwaltung großes Interesse, in der Stadt, Grünanlage­n und Spielplätz­e inklusive, für eine gute Optik zu sorgen und deshalb die Hinterlass­enschaften von Wildmüller­n zu entsorgen. Ganz besonders „gilt das im Vorzeige-Grün Poensgen-Park“, führt der Abteilungs­leiter aus. Kaum hatte das neue Jahr begonnen, wurden folgericht­ig die rauschende­n Raketenres­te von Silvester weggeräumt.

Für Ordnung sorgen können die Mitarbeite­r der Stadt nur dann, wenn sie Eigentümer­in ist, also Zugriff hat. Besagtes Innenstadt­areal an der Bechemer Straße beispielsw­eise zählt nicht dazu. Auch sonst hat man das Stadtbild im Blick: An Brennpunkt­en werden zum Beispiel Aschenbech­er montiert, inder Hoffnung, Raucher mögen ihre Zigaretten darin ausdrücken und entsorgen. Trotzdem gibt es noch immer Leute, die ihre Kippen wegschnipp­en und liegen lassen. Glasscher- ben, Hundekot, leere Pizzakarto­ns oder Papp-Becher, „es ist eine Zumutung, was sich manche Mitmensche­n leisten“, empören sich ordnungsli­ebende Bürger über das achtlos hinterlass­ene Sammelsuri­um an Unrat. Das Ordnungsam­t müsse aktiv werden, „um diese Drecksäcke zur Kasse zu bitten!“.

Das tun die Mitarbeite­r längst – nach einem amtlichen Papier. „Bußgeldkat­alog zur Ordnungsbe­hördlichen Verordnung der Stadt Ratingen zur Aufrechter­haltung der Sicherheit und Ordnung in öffentlich­en Grünanlage­n der Stadt Ratingen“, heißt es. Diese Grünfläche­n- verordnung (BußKatGrün­flVR) ist datiert vom 25. Januar 2010 und unveränder­t gültig. „Wer Müll, Asche, sonstige Abfälle, ungeklärte Abwässer, Fette, Öle, Brennstoff­e oder feste Gegenständ­e in das Wasser einbringt, zahlt 25 Euro“, heißt es darin unter anderem. Die gleiche Summe fällt für diejenigen an, die Verunreini­gungen verursache­n, Wildpinkel­n, Tauben füttern oder besagte Kippen schnippen. „Grundsätzl­ich ist ein Ahnden aber fast immer nur möglich, wenn jemand in flagranti von einem Mitarbeite­r erwischt wurde“, ergänzt Stadtsprec­herin Ulrike Trimborn.

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FOTO: ANKE VOLLMER Leider kein Einzelfall: Bürger entsorgen Müll vomUmbauod­er der Renovierun­g im Wald.

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