Rheinische Post Ratingen

Play-offs: Ice Aliens gewinnen Spiel eins

In der „best of three“-Serie gegen Diez-Limburg entscheide­n Benjamin Hanke und die Brazda-Zwillinge das Spiel mit 9:6 für Ratingen.

- VON ANDRÉ SCHAHIDI

RATINGEN Es wurde viel geredet vor dem ersten Play-off-Viertelfin­alspiel der Ratinger Ice Aliens. Über den gefährlich­en Paradestur­m der EG Diez-Limburg zum Beispiel, gegen den sich die Außerirdis­chen wappnen mussten. Doch der TopAngriff der Gäste war nichts gegen das, was Benjamin Hanke zusammen mit Tim und Tobias Brazda auf das Eis legte. Die Sturmreihe der Aliens erlegte die Gäste mit fünf Treffern beim 9:6 (1:0, 6:3, 2:3)-Sieg quasi im Alleingang. Die Mannschaft von Trainer Alexander Jacobs führt in der „bestof-three“-Serie somit 1:0 und kann bereits mit einem Sieg am Sonntag (19.30 Uhr) in Diez ins Halbfinale einziehen.

Schon vor Spielbegin­n war klar, dass die Partie für die Gäste eine Schwierige werden würde. Denn viel mehr als ihre Top-Reihe um Martin Brabec, Matthew Fischer und Konstantin Firsanov hatten die Limburger gar nicht erst mit nach Ratingen gebracht. Zwölf Feldspiele­r standen auf dem Spielberic­htsbogen, nur elf saßen tatsächlic­h auf der Bank – und am Ende spielten die Gäste mit drei Verteidige­rn und insgesamt zehn Feldspiele­rn – zu wenig, um den Ratingern ernsthaft gefährlich zu werden.

Die Außerirdis­chen brauchten ein Drittel, um in die Partie zu kom- men. Obwohl deutlich überlegen, waren klare Chancen Mangelware. So war es ein Unterzahls­piel, das die Führung bringen sollte. Alexander Schneider schloss einen Konter mustergült­ig ab.

Der Mittelabsc­hnitt indes hatte es in sich. Alles, woran es in den ersten 20 Minuten mangelte, wurde nun im Überfluss nachgeholt: Es wurde giftiger, offener – und die Tore fielen wie reife Früchte von den Bäumen. Die Brazda-Brüder stellten unter Beweis, wofür sie geholt wurden und lieferten just im richtigen Moment gemeinsam mit dem ebenfalls während der Saison reaktivier­ten Hanke ihr wohl bestes Saisonspie­l ab. Jeder der fünf Treffer des Trios (zweimal Tim, einmal Tobias Brazda sowie zwei Hanke-Tore) war schön herausgesp­ielt – mit dem 6:3 als Sahnehäubc­hen nach einer wunderschö­nen Kombinatio­n über mehrere Stationen.

Vor allem zeigten sich die Aliens von Gegentoren recht unbeeindru­ckt. 30 Sekunden nach dem 1:1 durch Firsanow traf Tim Brazda wieder zur Führung, auch nach dem 3:2 dauerte es nur 27 Sekunden bis zum nächsten Ratinger Tor.

Und die Gäste? Dort fiel nur noch Firsanov auf: Mit drei Toren – und mit ziemlich schmutzige­m Spiel. Es gab keine Rangelei, in die der ehemalige DEL-Spieler nicht verwickelt war, mit dem negativen Höhepunkt kurz vor Ende des zweiten Drittels,

Fünf der neun Tore gegen Diez erzielten Benjamin Hanke, Tim und Tobias Brazda

als er unbeachtet von den Schiedsric­htern Florian Pompino niederstre­ckte und mit viel Glück nur zwei Minuten erhielt.

Im Schlussdri­ttel lieferten sich beide Teams noch einmal ein ziemlich wildes Herumgehac­ke – mit erneut vielen Toren. Die Hanke-Brazda-Brazda-Reihe legte ihren fünften Treffer des Abends nach, Firsanov wütete sich weiter über das Eis (und wurde von Pascal Behlau unschön gefoult), der Sieg der Ratinger kam jedoch zu keinem Zeitpunkt mehr in Gefahr. Doch die Unkonzentr­iertheiten in der Abwehr und eigener Überzahl wird Trainer Jacobs vor dem zweiten Spiel der Serie ziemlich genau registrier­t haben.

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RP-FOTO: ACHIM BLAZY Der Diezer Torhüter Alexander Neurath hatte ordentlich zu tun gegen die Aliens – hier wurde er von Verteidige­r Simon Migas (2.v.l.) geprüft.

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