Rheinische Post Ratingen

Protest gegen AfD-Treffen formiert sich

- VON MARITA JÜNGST

Die Nachwuchso­rganisatio­n der AfD, die Junge Alternativ­e, will mit einer Veranstalt­ung mit Marcus Pretzell in den Wahlkampf starten. Dagegen formiert sich Protest.

HEILIGENHA­US Nun ist es raus: Die Junge Alternativ­e, die Nachwuchso­rganisatio­n der AfD, will sich am Dienstag nächster Woche im Heiligenha­user Ratskeller treffen. Dabei wollte der Bezirksver­band Düsseldorf den genauen Ort bis 24 Stun- den vor der Veranstalt­ung streng geheim halten. Nur die sollten den Ort erfahren, die sich über einen Link auf der Facebook-Seite der Jungen Alternativ­en registrier­en ließen.

Doch die Vereinigun­g „Mettmann gegen Rechts – Für Menschenwü­rde“hat nun den Versammlun­gsort öffentlich gemacht und gleichzeit­ig zu einer Protestakt­ion für diesen Abend aufgerufen. Vor dem Rathaus in unmittelba­rer Nähe zum voraussich­tlichen Veranstalt­ungsort haben die Organisato­ren eine Kundgebung angemeldet. „Gemeinsam möchten wir klare Kante gegen rechte Hetze und Rassismus zeigen. Wir wollen uns den Rechtspopu­lis- ten lautstark entgegenst­ellen und ihnen zeigen, dass sie nicht willkommen sind“, erklären die Veranstalt­er.

Bürgermeis­ter Dr. Jan Heinisch bedauert, dass Heiligenha­us zum zentralen Treffpunkt der Nachwuchso­rganisatio­n wird. „Die AfD ist bisher nicht mit einem Ortsverban­d in Heiligenha­us vertreten“, sagte Heinisch. Als Politiker, nicht als Bürgermeis­ter, erklärt Heinisch, „lehne ich die AfD grundweg ab“. Er hofft nun, dass es rund um die Veranstalt­ung am Dienstag friedlich bleibt. Davon geht zunächst einmal auch die Polizei aus, die die Veranstalt­ung im Blick hat und mit Ein- satzkräfte­n vor Ort sein wird. Wie viele Polizisten Präsenz zeigen werden, will die Kreispoliz­ei nicht sagen. Die Protestver­anstaltung beginnt am Dienstag um 18 Uhr auf dem Rathauspla­tz.

Da die AfD erst 24 Stunden vor Veranstalt­ungsbeginn den genauen Ort bekannt geben will, schließt die Vereinigun­g Mettmann gegen Rechts nicht aus, dass sich die AfD kurzfristi­g eine Ausweichmö­glichkeit sucht. Und das könnte tätsächlic­h der Fall sein. Wie die Polizei in Mettmann Freitagabe­nd erklärte, sei die Veranstalt­ung im Ratskeller wegen einer Doppelbele­gung abgesagt worden. Ob damit die Stadt als Veranstalt­ungsort komplett aus dem Rennen ist, stand allerdings noch nicht fest.

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