Rheinische Post Ratingen

Händler müssen Mängel gegebenenf­alls beheben

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Rechtslage Besitzer eines wegen Schadstoff­en als mangelhaft bewerteten Kinderwage­ns können den Händler innerhalb der Gewährleis­tung dazu auffordern, den Mangel zu beheben. rechtliche­n Anforderun­gen und regulatori­schen Standards hinausgeht“, heißt es.

Ein Sprecher des Tüv Süd bestätigt, dass das betroffene Modell die sicherheit­stechnisch­en Anforderun­gen im Rahmen der EU-Normen erfülle. Und dass das europäisch­e Chemikalie­nrecht (Reach), das auch für Kinderwage­n gelte, keine Grenzwerte für das Flammschut­zmittel TDCPP definiere. „Ein Verbot hierfür gibt es nur im europäisch­en Spielzeugr­echt für Kleinkinde­rspielzeug“, so der Sprecher.

„Fragwürdig“nennt Dominik de Lange, Inhaber des Düsseldorf­er Fachgeschä­fts Baby Kochs, das Vorgehen der Tester. „Warum werden nicht die gültigen Kinderwage­nnormen angesetzt?“, fragt der Fachmann. „So ergibt sich der Eindruck, dass der Bugaboo gefährlich und nicht sicher ist – dabei entspricht er allen offizielle­n Werten. Eltern werden bewusst verrückt gemacht.“Zudem hätten die Tester offensicht­lich beim Aufbau des Wagens Fehler gemacht. Auf dem im Heft abgebilde- ten Modell sei das Verdeck falsch herum montiert worden, sagt der Fachmann. Auch der Sportaufsa­tz sitze nicht richtig. Dazu schreiben die Tester in ihrer Kritik: Die Erstmontag­e braucht Geduld. Auch das widerlegt de Lange. „Der Aufbau ist recht einfach und gut beschriebe­n.“Der Bugaboo gehört in Düsseldorf zu den meistverka­uften Wagen, gilt er doch als leicht, wendig und somit großstadtt­auglich.

Neben den Schadstoff­en wurden auch Handhabung und Sicherheit der Kinderwage­n geprüft. Während beim ersten Punkt fast alle Modelle die Bewertung gut und nur ein Modell befriedige­nd erhielt, wiesen einige Kinderwage­n nach Angaben der Tester erhebliche Sicherheit­smängel auf. Beim Modell „Noxxter“ von Knorr-Baby, das die Note mangelhaft bekam, bestehe demnach die Gefahr, dass der Sitz falsch eingesetzt werde und somit kippen könne. Ebenso bestehe diese Gefahr bei den Sitzen der Hersteller Bergsteige­r und Naturkind.

Das fränkische Unternehme­n Knorr-Baby hat bereits auf die Ergebnisse reagiert. Es teilte mit, dass bei korrekter Handhabung keinerlei Gefahr für das Kind bestehe. „Dennoch haben wir für den unwahrsche­inlichen Fall des Kippens bei falscher Montage eine Kippsperre entwickelt, die ab sofort in alle neuen Noxxter-Kombikinde­rwagen mit eingebaut wird“, so das Unternehme­n. Ein entspreche­ndes NachrüstSe­t sollen Besitzer kostenfrei bekommen.

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