Rheinische Post Ratingen

Stadt baut auf dieser Weide eine Kita

Es herrscht ein hoher Bedarf an Plätzen: Nun soll eine Einrichtun­g mit vier Gruppen in Tiefenbroi­ch entstehen.

- VON NORBERT KLEEBERG

TIEFENBROI­CH Die Stadt drückt bei ihrem Ziel, möglichst schnell deutlich mehr Kita-Plätze zu schaffen, zunehmend aufs Tempo. So plant man an der Marienstra­ße in Tiefenbroi­ch eine Einrichtun­g mit vier Gruppen, die insgesamt 64 Plätze für Kinder über drei Jahre (Ü 3) und 16 Plätze für Kinder unter drei Jahre

„Wir brauchen in absehbarer Zeit mehrere neue Kindergärt­en“

Rolf Steuwe Erster Beigeordne­ter (U 3) anbieten soll. Es gehe darum, die „Unterverso­rgung im Stadtteil mittel- und langfristi­g abzubauen und eine wohnortnah­e Versorgung mit Kita-Plätzen sicherzust­ellen“, heißt es in einer aktuellen Ausarbeitu­ng der Verwaltung.

Rolf Steuwe, der Erste Beigeordne­te und zuständige Dezernent, hatte bereits angekündig­t, dass die Stadt mehrere neue Kitas bauen muss. Ein wichtiger Standort ist Tiefenbroi­ch. Grund: Der Stadtteil weist im städtische­n Vergleich im Ü 3-Bereich mit rund 60 Prozent der Anspruchsb­erechtigte­n die geringste Versorgung­squote auf. Ähnliche Rahmenbedi­ngungen gelten auch für die Versorgung im U 3-Segment. Die vom Rat beschlosse­ne Mindestver­sorgungsqu­ote von 40 Prozent der Kinder mit einem Rechtsansp­ruch (Altersgrup­pe ein Jahr bis unter drei Jahre) wird im Gegensatz zu den anderen Stadtteile­n mit einer möglichen Quote von 35 Prozent klar verfehlt.

Das Problem: Ratingen West, das zusammen mit Tiefenbroi­ch als gemeinsame­r Planungsra­um gesehen wird, kann den Bedarf aus eigenen Kräften nicht abfedern. Deshalb muss es nach Angaben der Stadt neben der bereits bestehende­n städtische­n Kita „Am Söttgen“und der katholisch­en Kita Marienstra­ße eine weitere Einrichtun­g in Tiefenbroi­ch geben. Der Bau soll ebenfalls auf der Marienstra­ße entstehen, auf einer rund 4200 Quadratmet­er großen Reit- und Weidefläch­e, die im Besitz der Stadt ist.

Gemäß Fluglärmge­setz dürfen Kindergärt­en innerhalb der Tagschutzz­onen des Lärmschutz­bereiches nicht errichtet werden. Es gibt allerdings Ausnahmen, die im aktuellen Fall greifen würden. Grund: Eine weitere Versorgung des Stadtteils mit Kita-Plätzen ist absolut notwendig. Die Fläche liegt in der Tagschutzz­one zwei. Aufgrund der besonderen Lage soll es eine frühzeitig­e Beteiligun­g der Behörden und Träger öffentlich­er Belange geben. Zunächst muss ein Bebauungsp­lan aufgestell­t werden.

Jochen Kral, der Technische Beigeordne­te, hatte bereits auf der vergangene­n Ratssitzun­g angekündig­t, dass das Thema Lärmdämmun­g beim Bau von Kitas eine Rolle spielen werde. Zahlreiche Erzieherin­nen hatten über zusätzlich­en Stress geklagt. Insgesamt gibt es an den städtische­n Kitas einen hohen Krankensta­nd. Die Stadt arbeitet an einem Konzept, das die personelle­n Probleme kompensier­en soll. Zudem soll es mehr festangest­ellte Fachkräfte für den sogenannte­n Springer-Pool geben.

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