Rheinische Post Ratingen

Behörden in NRW sollen ihre Daten veröffentl­ichen

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DÜSSELDORF (hüw) Die Bürger in NRW sollen künftig leichter an Daten herankomme­n, für die sie sich interessie­ren. Land und Kommunen müssten per Transparen­zgesetz zur Offenlegun­g gezwungen werden, forderten der Vorsitzend­e des Steuerzahl­erbundes NRW, Heinz Wirz, und Nicola Quarz von der Organisati­on „Mehr Demokratie“. Beide kritisiert­en, dass das bisherige Informatio­nsfreiheit­sgesetz nicht ausreiche. Allzu oft verweigert­en die Behörden wie etwa Stadtwerke den Bürgern die Auskunft und verschanzt­en sich hinter angebliche­n Betriebsge­heimnissen, so Wirz, der von „Irrsinn“sprach.

Seit 2014 habe das Bündnis „NRW blickt durch“, dem auch „Transparen­cy Deutschlan­d“angehört, 34mal Städte, Kreise und das Land zu „Heimlichtu­ern“gekürt, weil sie durch Auskunftsv­erweigerun­g oder Transparen­zlücken aufgefalle­n sei- en. Nicht hinnehmbar sei zudem, dass für die Beantwortu­ng von Bürgeranfr­agen teils hohe Gebühren anfielen. Bei den Anfragen gehe es etwa um die Kosten einer Straßenbau­maßnahme, eines Gutachtens oder eines städtische­n Projekts. Es seien vor allem die Kommunen, die ein Transparen­zgesetz zu verhindern versuchten, erklärte Wirz.

Nach Angaben von Quarz liegt NRW mit seinem Informatio­nsfreiheit­sgesetz im bundesweit­en Vergleich auf Platz sechs. Bei der Schaffung von mehr Daten-Transparen­z gebe es also noch „Luft nach oben“. Vorbildlic­h seien in dieser Hinsicht Hamburg, Schleswig-Holstein und Bremen, die entweder bereits über entspreche­nde Transparen­zgesetze oder weitreiche­nde bürgerfreu­ndliche Regelungen verfügten. Schlusslic­hter seien Bayern, Hessen, Niedersach­sen und Sachsen. Leitartike­l Seite A2

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