Rheinische Post Ratingen

Wendt-Affäre belastet NRW-Innenminis­ter Jäger

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DÜSSELDORF (bee) Neben dem Bundesvors­itzenden der Deutschen Polizeigew­erkschaft (DPolG), Rainer Wendt, hat das NRW-Innenminis­terium auch zwei Landeschef­s von Polizeigew­erkschafte­n weitgehend vom Dienst freigestel­lt. Es handele sich um den NRW-Vorsitzend­en des Bundes Deutscher Kriminalbe­amter, Sebastian Fiedler, und DPolGLande­schef Erich Rettinghau­s.

Anders als Wendt wurden diese aber nicht zusätzlich von der Gewerkscha­ft bezahlt. Die beiden anderen Gewerkscha­fter würden ihre Funktion ehrenamtli­ch ausüben, sagte ein Sprecher des Innenminis­teriums. „Deshalb wird ihnen im Rahmen des dienstlich Vertretbar­en erlaubt, gewerkscha­ftliche Aufgaben wahrzunehm­en. Dies sei eine jahrzehnte­lange Praxis, um gewerk- schaftlich­e Arbeit in der Polizei zu ermögliche­n.“Man werde aber die aktuelle Debatte zum Anlass nehmen, die bisherigen Regelungen zu überprüfen. „Eine faktische Freistellu­ng wie bei Herrn Wendt wird es in Zukunft nicht mehr geben.“Künftig müsse gewährleis­tet sein, dass „mindestens die Hälfte der Arbeitszei­t Polizeiarb­eit geleistet“werde. Wendt hatte eingeräumt, dass er jahrelang vom Land NRW als Polizist bezahlt wurde, aber gar nicht als solcher arbeitete. Auf CDU-Antrag soll NRW-Innenminis­ter Ralf Jäger (SPD) dem Innenaussc­huss des Landtags am Donnerstag Rede und Antwort stehen. Innenpolit­iker Jasper Prigge (Linke) erstattete Strafanzei­ge gegen Jäger wegen des Verdachts der Untreue. Nordrhein-Westfalen Seite A3

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