Rheinische Post Ratingen

Auf Köln warten jetzt lösbare Aufgaben

Gegen die Bayern unterliegt der FC mit 0:3. Auf die Tabelle haben die zuletzt schlechten Ergebnisse kaum Auswirkung.

- VON PATRICK SCHERER

KÖLN Kölns Torwart Thomas Kessler wollte das Spiel „einfach abhaken“. Dominique Heintz sprach von einer „verdienten Niederlage“und Trainer Peter Stöger von einem „ganz normalen Bayern-Spiel“. Mit 0:3 war der FC gegen die Münchener vom Platz gegangen. Das Duell mit dem wieder furchteinf­lößenden Rekordmeis­ter wollten sie in Köln dann auch nicht als Maßstab ihrer Schaffensk­raft einordnen. „In den kommenden Wochen haben wir Aufgaben, die auch schwierig, aber lösbarer sind“, sagte Stöger.

Die Spielgesch­ichte ist schnell erzählt und stützt Stögers These vom Peter Stöger Trainer des 1. FC Köln normalen Spiel gegen die Bayern. Köln ging couragiert zur Sache, führte Zweikämpfe am Rande der Legalität. Und die Gastgeber hatten die große Chance zum 1:0 nach knapp 20 Minuten. Doch Manuel Neuer parierte Yuya Osakos Kopfball im Stil eines Welttorhüt­ers. „Du musst halt hoffen, dass Manuel Neuer mal daneben greift. So ist es eben überschaub­ar lustig“, befand Stöger. Wenige Minuten später brachte Javi Martinez die Bayern in Führung, und das Spiel ging seinen üblichen Lauf. Juan Bernat und Franck Ribéry schraubten das Ergebnis in der zweiten Hälfte in die Kategorie Standesgem­äß.

Für die Kölner war es das vierte Spiel in Folge ohne Sieg. Beim Zweiten Leipzig unterlag der FC in der Vorwoche 1:3. Die Aufgaben in den kommenden Wochen heißen Ingolstadt, Hertha BSC, Hamburg und Frankfurt und werden vom Leistungsn­iveau auf Augenhöhe eingestuft. Positiv für die Domstädter: Auf die Tabelle haben sich die schlechten Ergebnisse der vergangene­n Wochen nicht ausgewirkt. „Wir sind gefühlt seit sechs Monaten Siebter, egal, was wir machen – ob wir gewinnen oder verlieren“, analysiert­e Stöger. „Das ist das Sig- nal, dass die Liga nicht so einfach zu spielen ist, sonst wären die anderen Mannschaft­en ja schon an uns vorbeigezo­gen.“Das Thema erste Europapoka­l-Teilnahme seit 1992 treibt Kölner Anhang wie Verantwort­liche gleicherma­ßen um. Die Offizielle­n äußern sich generell in möglichst defensiver Grundhaltu­ng. Stöger gab aber am Samstag zu: „Vielleicht beschäftig­en wir uns zu viel mit Platz sieben: Reicht der Platz oder musst du Sechster werden? Wir sollten uns auf unsere Aufgabe konzentrie­ren – wie nächste Woche in Ingolstadt.“

In Oberbayern wird der Trainer seine Mannschaft wohl erneut umstellen müssen. Nationalsp­ieler Jo-

„Vielleicht beschäftig­en wir uns zu viel mit Platz sieben“ „Wir haben die wichtigste­n Monate der Saison vor uns“

Franck Ribéry Mittelfeld­spieler des FC Bayern nas Hector kommt nach Gelbsperre zurück ins Team, dafür fällt der nächste Akteur aus: Frederik Sörensen zog sich eine Verletzung am rechten Oberschenk­elmuskel zu. Wie lange er fehlt, ist nicht klar. Sörensen war Teil des Trios mit Neven Subotic und Dominique Heintz, das es den Bayern schwermach­te, im Zentrum zu klaren Torchancen zu kommen. Die Kölner Probleme lagen eher auf den Außenposit­ionen. Pawel Olkowski und Konstantin Rausch müssen nun ihre Klasse nachweisen, wenn ihre direkten Gegenspiel­er nicht mehr Douglas Costa, Kingsley Coman oder Franck Ribéry heißen.

Die bayerische­n Dribbelkün­stler werden morgen die Defensive des FC Arsenal in der Champions League auf die Probe stellen. Im Achtelfina­l-Rückspiel in London geht es darum, das 5:1 aus dem Hinspiel ins Ziel zu bringen. Pünktlich zur entscheide­nden Saisonphas­e verbreiten die Münchner auch unter Trainer Carlo Ancelotti wieder den Schrecken der Guardiola-Bayern. „Wir sind jetzt sieben Punkte vor, das ist schön, und so wollen wir weitermach­en. Wir haben die wichtigste­n Monate der Saison vor uns“, sagte Ribéry.

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