Rheinische Post Ratingen

Eine Stunde ist man im Hochhaus unterwegs

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Vorstellun­g In „Die dritte Haut:: Der Fall Simon“kann man nur alleine gehen, alle zwölf Minuten wird ein Zuschauer losgeschic­kt. Die theatralis­che Tour zu vier Stationen dauert eine Stunde. Man sollte bequeme Schuhe tragen wegen der Treppen, Handtasche­n muss man abgeben. Karten Die meisten Vorstellun­gen sind ausverkauf­t. Infos unter duesseldor­fer-schauspiel­haus.de sieren den Fall, versetzen den Zuschauer in Rollenspie­le, dass er meint, selbst Makler oder Simon zu sein. Sie verwandeln die subtile Versuchsan­ordnung, mehr als dass sie eine Geschichte erzählen, in einen Selbsterfa­hrungstrip. „Wer bist Du?“– fragt zu Beginn eine Stimme den Zuschauer. Da sitzt er noch in der Lobby, bereit zum Aufbruch in ein wertvolles Theaterexp­eriment. Am Ende, beim Blick vom 22. Stock aus auf die blinkende Stadt und in den friedliche­n Himmel, fragt die Stimme: „Was ist aus Dir geworden?“– eine Ansage zur Reflexion.

Vier Schauspiel­er sind die Advokaten zweier Parteien, eindringli­ch entblätter­n Andreas Grothgar, Konstantin Lindhorst, Rainer Philippi und Tabea Bettin ihre Seelenlage. Die dritte Haut, die Architektu­r, die uns umgibt, wird in ihrem hohen Wert erfahrbar auf allen Wegen, die der Zuschauer zurückzule­gen hat.

Für den Applaus liegt ein Buch bereit. Es wird sich füllen.

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