Waldkaserne wird 80 Jahre alt
Die Garnison wurde 1937 erbaut, nach 1945 von den Briten genutzt. 1968 übernahm die Bundeswehr den Standort.
HILDEN Sie macht ihrem Namen alle Ehre und gilt als eine der grünsten und schönsten Kasernen Deutschlands: die Hildener Waldkaserne an der Elberfelder Straße 200. Das militärische Areal ist riesig und liegt mitten in einem Landschaftsschutzgebiet vor der Stadt.
Mit dem Bau wurde 1937 begonnen. Am 25. November 1938 rückten die ersten Soldaten der Wehrmacht ein. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 nutzten die Soldaten der britischen Rheinarmee die „St. David’s Barracks“. Nach deren Abzug zog schließlich die Bundeswehr 1968 an den Standort. 1989 übernahm die Stadt Hilden eine Patenschaft über alle in der Waldkaserne stationierten Truppenteile. Eine solche Verbindung gebe es in keiner anderen Garnisonsstadt Deutschlands, berichten die Soldaten.
Nach der in diesem Jahr geplanten Aufgabe der Bergischen Kaserne in Düsseldorf ist die Waldkaserne der einzige verbliebene Bundeswehrstandort in der Region. Rund 750 Soldaten und 70 Zivilisten tun hier Dienst. Zwei Umstände sorgen dafür, dass die Waldkaserne unter Soldaten in ganz Deutschland ein Begriff ist. Das Ausbildungsmusikkorps der Bundeswehr hat hier seinen Sitz. Alle Militärmusiker der Streitkräfte werden in Hilden ausgebildet. 18 Millionen Euro hat die Bundeswehr in einen neuen MusikCampus investiert. Mitte des Jahres soll er fertig sein.
Größte Abteilung in der Waldkaserne sind die Militärpolizisten. Der Stab des Feldjägerregiments 2 ist in Hilden zu Hause. Von hier aus werden Militärpolizisten in sechs (!) Bundesländern (NRW, Niedersachsen, Bremen, Hessen, RheinlandPfalz und Saarland) geführt – und zahlreiche Einsätze im Ausland geleistet. Denn die Feldjäger sind bei praktisch jedem internationalen Einsatz der Bundeswehr dabei. Sie schützen Leib und Leben von Politikern oder hohen Offizieren, wehren angreifende Aufständische ab, bringen verwundete Kameraden in Sicherheit, kontrollieren den militärischen Verkehr, suchen nach Sprengstoff und Drogen, ermitteln bei Verbrechen und Straftaten in den Streitkräften oder bilden Militärpolizisten in Afghanistan aus. Und demnächst wird das FeldjägerRegiment Hilden auch gemeinsam mit der Polizei den Anti-Terror-Einsatz in Nordrhein-Westfalen üben.