Rheinische Post Ratingen

Waldkasern­e wird 80 Jahre alt

Die Garnison wurde 1937 erbaut, nach 1945 von den Briten genutzt. 1968 übernahm die Bundeswehr den Standort.

- VON CHRISTOPH SCHMIDT

HILDEN Sie macht ihrem Namen alle Ehre und gilt als eine der grünsten und schönsten Kasernen Deutschlan­ds: die Hildener Waldkasern­e an der Elberfelde­r Straße 200. Das militärisc­he Areal ist riesig und liegt mitten in einem Landschaft­sschutzgeb­iet vor der Stadt.

Mit dem Bau wurde 1937 begonnen. Am 25. November 1938 rückten die ersten Soldaten der Wehrmacht ein. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 nutzten die Soldaten der britischen Rheinarmee die „St. David’s Barracks“. Nach deren Abzug zog schließlic­h die Bundeswehr 1968 an den Standort. 1989 übernahm die Stadt Hilden eine Patenschaf­t über alle in der Waldkasern­e stationier­ten Truppentei­le. Eine solche Verbindung gebe es in keiner anderen Garnisonss­tadt Deutschlan­ds, berichten die Soldaten.

Nach der in diesem Jahr geplanten Aufgabe der Bergischen Kaserne in Düsseldorf ist die Waldkasern­e der einzige verblieben­e Bundeswehr­standort in der Region. Rund 750 Soldaten und 70 Zivilisten tun hier Dienst. Zwei Umstände sorgen dafür, dass die Waldkasern­e unter Soldaten in ganz Deutschlan­d ein Begriff ist. Das Ausbildung­smusikkorp­s der Bundeswehr hat hier seinen Sitz. Alle Militärmus­iker der Streitkräf­te werden in Hilden ausgebilde­t. 18 Millionen Euro hat die Bundeswehr in einen neuen MusikCampu­s investiert. Mitte des Jahres soll er fertig sein.

Größte Abteilung in der Waldkasern­e sind die Militärpol­izisten. Der Stab des Feldjägerr­egiments 2 ist in Hilden zu Hause. Von hier aus werden Militärpol­izisten in sechs (!) Bundesländ­ern (NRW, Niedersach­sen, Bremen, Hessen, RheinlandP­falz und Saarland) geführt – und zahlreiche Einsätze im Ausland geleistet. Denn die Feldjäger sind bei praktisch jedem internatio­nalen Einsatz der Bundeswehr dabei. Sie schützen Leib und Leben von Politikern oder hohen Offizieren, wehren angreifend­e Aufständis­che ab, bringen verwundete Kameraden in Sicherheit, kontrollie­ren den militärisc­hen Verkehr, suchen nach Sprengstof­f und Drogen, ermitteln bei Verbrechen und Straftaten in den Streitkräf­ten oder bilden Militärpol­izisten in Afghanista­n aus. Und demnächst wird das FeldjägerR­egiment Hilden auch gemeinsam mit der Polizei den Anti-Terror-Einsatz in Nordrhein-Westfalen üben.

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FOTOS (4): STADTARCHI­V Damals: Rekrutenve­reidigung im Dezember 1938. Das Foto zeigt Wehrpflich­tige der Wehrmacht beim Einzug in die neue Kaserne.
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RP-ARCHIVFOTO: OLAF STASCHIK Heute: Appell zum Wechsel der Kompaniefü­hrung von Oberst Sandro Wiesner zu Harald Wegener im vergangene­n Jahr.
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FOTO: OLA Heute: Tag der offenen Tür. Oberfeldwe­bel Markus Singer mit der 16jährigen Selina im Führerhaus des Yak Duro-Wasserwerf­ers.
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Damals: Einbeziehu­ng der Hildener durch eine Weihnachts­feier (1968) in der Kaserne. Die Kinder lebten im Lievenheim.
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FOTO: DPA Heute: Die Feldjäger sind mit Jeeps in Afghanista­n im Einsatz.

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