Rheinische Post Ratingen

Essen muss nicht im Müll landen

An der Dieter-Forte-Gesamtschu­le beschäftig­en sich Neuntkläss­ler mit Lebensmitt­elverschwe­ndung. Mit ihrem Projekt nehmen sie am Save-Food-Wettbewerb der Schulen in Düsseldorf, dem Kreis Mettmann und dem Rheinkreis Neuss teil.

- VON JÖRG JANSSEN

Viktoria, Birk, Nida und Kyra stehen auf einem Flur der Dieter-Forte-Gesamtschu­le in Eller. „Was machen Sie eigentlich mit den Resten, die die Schüler mittags in der Mensa auf ihren Tabletts lassen?“, fragt Nida. Eine gestellte Situation, denn die Jugendlich­en aus dem Naturwisse­nschaftsku­rs der Klassen 9 E und F proben ein Interview, das sie am heutigen Montag mit den Küchenkräf­ten in ihrer Mensa führen wollen. „Das kommt in das Video, mit dem wir uns um den Save-FoodPreis bewerben“, sagt Birk.

Zum zweiten Mal hat die Initiative Save Food (siehe Info) den Preis in diesem Frühjahr ausgeschri­eben. Klassen der Jahrgangss­tufen 8, 9 und 10 konnten sich mit einem im Unterricht entwickelt­en Projekt gegen Lebensmitt­elverschwe­ndung bewerben. Beim Save-Food-Kongress am 4. Mai auf dem Gelände der Messe Düsseldorf werden die besten Ideen vorgestell­t und prämiert. Mit 1000 Euro ist der erste Preis dotiert.

Ob sie bei dem Kongress zum Auftakt der Verpackung­smesse „Interpack“tatsächlic­h aufs Sieger-Treppchen dürfen, beschäftig­t die Gesamtschü­ler aber noch nicht so sehr. „In einer Woche müssen alle Bewerbungs­unterlagen fertig sein, da haben wir noch jede Menge Arbeit vor uns“, sagt Birk.

Besonders spannend finden die vier Schüler ihren Außeneinsa­tz vor Supermärkt­en in Eller. Dort fragten sie Mitarbeite­r, wie viel Lebensmitt­el eigentlich jeden Tag weggeworfe­n werden. „Die waren überrascht, dass sich Schüler für solch ein The- ma interessie­ren“, meint Viktoria. Manche Läden spendeten die Waren an die Tafeln für Bedürftige, bei anderen Händlern habe es schlicht keine Auskunft darüber gegeben, was mit den nicht mehr verkäuflic­hen Waren geschieht.

Und was lässt sich ändern? „Nicht jeder Joghurt muss in die Tonne, nur weil am Vortag das Haltbarkei­tsdatum abgelaufen ist“, sagt Viktoria. „Aber die meisten Passanten, die wir bei unserer Umfrage befragt haben, machen das so“, erzählt Kyra und fügt an: „Vor dem Projekt haben wir uns nicht so viele Gedanken gemacht, inzwischen gehen wir mit dem Thema ganz anders um.“

„Elf Millionen Tonnen Lebensmitt­el landen allein in Deutschlan­d jedes Jahr im Abfall – das ist schon schockiere­nd“, meint Nida, die während der Arbeit an dem Projekt herausgefu­nden hat, dass es in anderen Ländern bereits strengere Regeln gibt. So dürften in Frankreich Supermärkt­e Lebensmitt­el überhaupt nicht mehr wegwerfen, sie müssten gespendet oder recycelt werden.

„Im vergangene­n Halbjahr haben wir uns mit dem Thema Nachhaltig­keit beschäftig­t. Dazu passt das

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FOTO: JÖRG JANSSEN Arbeiten an einem Video für den Save-Food-Wettbewerb (v. l.): Nida Haas, Birk Siebel, Lehrer Rachid Harbi, Kyra Neuen und Viktoria Gebel

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