Rheinische Post Ratingen

Alte Feuerwache weicht Wohnhäuser­n

An der Lintorfer Straße soll es Mehrgenera­tionenwohn­en geben. Zwei Projektgru­ppen haben sich beworben.

- VON JOACHIM PREUSS

RATINGEN Lange wurde über die künftige Nutzung der ehemalgen Hauptfeuer- und Rettungswa­che an der Lintorfer Straße gestritten. Zuletzt lag der Fokus auf preiswerte Wohnungen und das Mehrgenera­tionenwohn­en. Wie berichtet, haben sich zwei Baugruppen gegründet und ihre Konzepte eingereich­t. Die Verwaltung hat die Vorschläge geprüft und in eine dicke Vorlage gepackt, die nun auf die Reise durch die Ausschüsse geht. Die Verwaltung bevorzugt eindeutig das Konzept von WIR (Wohnen Innovativ in Ratingen), weil das Mehrgenera­tionenwohn­en dort verbindlic­her dargestell­t werde als beim Mitbewerbe­r MAF (Mehrgenera­tionenwohn­en Alte Feuerwache Ratingen).

Die alte Wache wird seit dem Wegzug der Feuerwehr ins neue Gebäude am Voisweg von der Stadt genutzt, zuletzt zogen nach dem Rathausanr­iss etliche Verwalter dort ein. Wenn das Rathaus Ende 2018 fertiggest­ellt ist, sollen die Gebäude freigezoge­n werden. Besonders Christian Wiglow, SPD-Fraktionsc­hef, hatte sich stets für preiswerte­n Wohnraum auf diesem innerstädt­ischen Filetgrund­stück eingesetzt: „Bezahlbare­r Wohnraum kann auch städtebaul­ich sehr attraktiv sein.“

Die Verwaltung hält es für sinnvoll, das gesamte Gelände an eine Baugruppe zu übergeben. Beide seien auf Bonität geprüft worden. Die Stadtplane­r loben beim WIRKonzept die genauen Vorstellun­gen über die künftige Bewohnerst­ruktur der etwa 40 Wohneinhei­ten für etwa 90 Personen, darunter 13 Familien: 40 Prozent über 55 Jahre, 33 Prozent Familien mit Kindern, 23 Prozent unter 55 Jahre und vier Prozent Bewohner mit Unterstütz­ungsbedarf. Die Baugruppe WIR plant Gruppenbez­iehungswei­se Einzelwohn­ungen für acht Bewohner mit Handicap. Mit im Boot als einer der 15 Gesellscha­fter ist der Verein zur Förderung der Inklusion in Ratingen (VIBRA).

Die Förderung des Mehrgenera­tionenwohn­ens hat sich die Stadt auf ihre Fahnen geschriebe­n: Ratingen haben einen Altersquot­ienten von 41 im Vergleich zu 34 in NRW. Das ist der Anteil der Einwohner über 65 Jahre. „Es muss daher nach Auskunft der städtische­n Statistiks­telle Ziel sein, die Ratinger Bevölkerun­g zu verjüngen“, so die Planer.

Die Stadt schlägt vor, mit der Gruppe WIR eine Option auf das Grundstück zu vereinbare­n. Und mit der Baugruppe MAF könne man ein anderes Grundstück suchen.

Der Grundstück­spreis solle sich am Marktpreis orientiere­n und werde vom Gutachtera­usschuss ermittelt. Pro Wohneinhei­t solle mindestens ein Stellplatz vorgeschri­eben werden. Außerdem will die Verwaltung prüfen, ob der städtische Seniorentr­eff Mitte integriert werden kann.

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Die alten Gebäude der Hauptfeuer- und Rettungswa­che werden abgerissen. Dafür sollen Wohnungen für etwa 90 Menschen entstehen.

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