Lintorferin trägt das DRK-Gen im Herzen
Eigentlich wollte sie beim Deutschen Roten Kreuz bloß eine Urlaubsvertretung absolvieren. Das war 1993. Inzwischen ist Heike Lipperson Geschäftsstellenleiterin. Als freiwillige Helferin engagiert sie sich außerdem.
LINTORF Dass sie eine starke Frau ist, die zupacken kann, wusste sie schon als kleines Mädchen. „Bevorzugt bin ich meinem Bruder beim Spielen abgehauen“, erinnert sie sich an dessen vergebliche Versuche, auf sie aufzupassen. Das „Tatkräftige“hat sich erhalten, Menschenkenntnis, Fingerspitzengefühl, Organisationstalent und Teamgeist kamen hinzu – ideale Voraussetzungen für einen sozial ausgerichteten Job. So wurde die Lintorferin ehrenamtliche Leiterin des Katastrophenschutzes. Riesenüberschwemmungen durch die Flut oder Großereignisse wie den PapstBesuch hat sie mitgemanagt. Und irgendwann hat ein befreundeter DRK-Mann gefragt, ob sie im Ortsverein die Urlaubsvertreterin geben könnte. „Das wäre doch etwas für dich“, sagte er – und hatte recht: „Die Urlaubsvertretung gilt bis heute“, amüsiert sich die Mutter einer erwachsenen Tochter und zweifache Großmama.
Sanitätswachdienste, Wohnen mit Assistenz, Fahrdienst für Menschen mit Behinderung und neuerdings ein Gesundheits- und Hygieneplan mit gebündelten Informationen für Menschen aus anderen Ländern sind nur einige Themenbe- reiche, die Heike Lipperson im Hauptjob beim DRK betreut. „Helfende Hände“werden ihr nachgesagt und „unglaubliche Aktivität“, wie der stellvertretende Vorsitzende des DRK-Ortsvereins Erhard Raßloff lobt. Woher sie die nimmt, bleibt ihr Geheimnis. Denn die so unerschütterlich Wirkende musste selbst einige Tiefschläge verkraften. Im Mai 1998 wurde ihr eine neue Leber transplantiert. Tochter Christin war damals vier Jahre jung. „Das ist mein neues Leben“, sagte sie, als alles überstanden war. Vor knapp zwei Jahren dann der nächste Genickschlag, ihr Ehemann starb. „Wie ein Kartenhaus fiel plötzlich alles zusammen. Und dann musst du das Schritt für Schritt wieder aufbauen.“
„Viel sorgfältiger und genauer“guckt sie seither, was ihr guttut. Lange Spaziergänge mit Hund „Benni“gehören für die Frühaufsteherin dazu, ebenso wie der positive Blick. „Ich versuche immer, das Gute in Menschen zu sehen“, kontroverse Diskussionen gehören für sie im Miteinander dazu. „Ich akzeptiere andere Meinungen, urteile nie pauschal.“Aber sich nach einem Streit zu versöhnen, ist auch ein Ziel. „Harmonie ist mir wichtig.“Vor allem im Umgang mit Fremden lebt sie dieses Prinzip. In der Flüchtlingshilfe ist sie ehrenamtlich engagiert, „Menschen live zu erleben und über ihre Hintergründe zu erfahren bildet.“In den Notunterkünften waren mehr als 50 Kinder, „die waren so dankbar über das Wenige, was sie hatten“, beispielhaft für Jedermann sei das gewesen. Die 51-Jährige ist ein Teamplayer und ihre Familie ein ganz wichtiger Faktor. „Die haben alle das Rote-Kreuz-Gen im Herzen“, kommentiert das Erhard Raßloff. Tochter Christin war – natürlich – beim Jugendrotkreuz, wo sie irgendwann ihren späteren Ehemann kennenlernte. Selbstverständlich sind die zwei auch heute noch ehrenamtlich im DRK für die Belange anderer Menschen im Einsatz. Ganz vernarrt ist Heike Lip-