Rheinische Post Ratingen

Landesregi­erung verschiebt Gesetz zur Kita-Finanzieru­ng

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DÜSSELDORF (kib) Anders als zuletzt angekündig­t wird die NRW-Landesregi­erung bis zum Ende der Wahlperiod­e doch keine Eckpunkte für ein neues Kita-Gesetz vorlegen. „Es ist nicht sachgerech­t, das jetzt in dieser Legislatur­periode noch zu verabschie­den. Das wäre auch rein technisch gar nicht mehr möglich“, sagte gestern NRW-Ministerpr­äsidentin Hannelore Kraft (SPD). Es sei klar, in welche Richtung die KitaPläne von SPD und auch Grünen gehen sollen. Beide Parteien hätten Pläne für eine Kita-Reform in ihren Wahlprogra­mmen stehen.

Mitte Januar hatte NRW-Familienmi­nisterin Christina Kampmann (SPD) in einer Ausschuss-Sitzung noch auf mehrfache Nachfragen versichert, sie werde Eckpunkte für eine neue Kita-Finanzieru­ng bis zum Ende der Wahlperiod­e vorlegen. Die Neufassung des Kinderbild­ungsgesetz­es (Kibiz) war ein wichtiges Vorhaben der Landesregi­erung. Das neue Gesetz werde nicht nur besser finanziert, sondern vor allem transparen­ter und ehrlicher sein als das bisherige Kinderbild­ungsgesetz, versprach Kampmann bis zuletzt. Die NRW-Regierungs­fraktionen würden voller Engagement an der Umsetzung arbeiten, wurde sie noch Ende Januar zitiert.

Scharfe Kritik kam aus der Opposition: „Frau Kampmann bricht ihr Verspreche­n zu den Eckpunkten der Kita-Finanzieru­ng. Das ist ein Skandal“, erklärte der familienpo­litische Sprecher der CDU-Fraktion, Bernhard Tenhumberg. Entgegen ihren früheren Ankündigun­gen werde die rot-grüne Landesregi­erung vor der Landtagswa­hl am 14. Mai das wichtige Thema der Eckpunkte der Kitafinanz­ierung nun doch nicht anpacken. Zur Vereinbark­eit von Familie und Beruf sind gut ausgestatt­ete Kitas aus Sicht von Experten eine entscheide­nde Voraussetz­ung. Nordrhein-Westfalen liegt beim Anteil erwerbstät­iger Frauen bundesweit an vorletzter Stelle.

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