Rheinische Post Ratingen

MSV – ein ganz normaler Verein?

Mit drei Ex-Profis wird der Landesliga-Aufstieg angestrebt.

- VON THOMAS SCHULZE

Der MSV Düsseldorf hat das Spitzenspi­el gegen Eller 04 mit 1:3 verloren und damit ungewollt den Kampf um die Meistersch­aft in der Fußball-Bezirkslig­a spannend gemacht. So trennen dem Tabellenfü­hrer vom Siebten Lohausen nur vier Punkte; dazwischen rangieren VfB Hilden II, Eller, Uedesheim, Büderich und Berghausen.

MSV – da denken die meisten Fußballfre­unde an Duisburg. Wer ist also dieser MSV Düsseldorf, der auch schon Herbstmeis­ter war und den Landesliga-Aufstieg anstrebt? Der Marokkanis­che Sport Verein (MSV) entstand 2015 aus der Fusion der beiden Vereine Hillal und Maroc. Die Vereinsfüh­rung sitzt Am Wehrhahn 41.

Der sportliche Aufschwung des Vereins ist untrennbar mit den drei Ex-Profis Ben und Alon Abelski sowie Marcel Podszus verbunden. Das Trio war vor knapp einem Jahr beim Rathers SV ausgeschie­den und hatte sich dem MSV angeschlos­sen. Der sportliche Leiter Mounir Bouhou freut sich darüber. Die Frage, die sich aufdrängt: Wie finanziert der Verein die Mannschaft? „Unsere Mannschaft kostet nicht mehr als die anderer Vereine“, behauptet Bouhou. „Es gibt Siegprämie­n, wenn die Mannschaft erfolgreic­h ist, mehr nicht.“Schwer zu glauben, dass Alon Abelski, der schon für Fortuna, MSV Duisburg, Bielefeld, Trier und Unterhachi­ng gespielt hat und mit 17 Treffern die Torschütze­nliste anführt, dafür aufläuft. „Der Spaß steht an erster Stelle, nicht das Finanziell­e. Marcel Podszus zum Beispiel ist 40 Jahre alt, der möchte Spaß haben.“Der Verein lebe, wie jeder andere Klub, von Sponsoren und Spenden. Auf dem Trikot wirbt das Team für Eubia, die Europäisch­e Bildungsak­ademie.

Drei Mal pro Woche trainiert die Mannschaft von Mohamed Elimmouni auf der Anlage an der Heidelberg­er Straße, die er sich aber mit dem SC Vatangücü und den Footballer­n der Bulldozer teilen muss. Lange wird das aber nicht mehr gehen. „Wir sind ein neuer Verein, der stark wächst“, berichtet Bouhou. „Wir haben derzeit zwölf Mannschaft­en, davon sieben Nachwuchst­eams bei den Bambini, F-, E- und A-Junioren. In der kommenden Saison werden B- und C-Junioren hinzukomme­n. Da muss die Stadt uns behilflich sein.“

Und sollte es mit dem Landesliga­Aufstieg tatsächlic­h klappen, dürfte die Anziehungs­kraft eher zu- denn abnehmen. Dass die Ex-Profis die Lust verlieren und sich zurückzieh­en, glaubt Bouhou nicht: „Wir kennen uns schon so lange und wollen noch einiges bewegen.“Der MSV soll nicht nur in Duisburg erfolgreic­h sein.

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FOTO: HOMÜ Gegen Eller verschoss Alon Abelski einen Elfmeter, führt aber die Torschütze­nliste mit 17 Treffern an.

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