Rheinische Post Ratingen

Die kleinste Bücherei hat viel zu bieten

In der Homberger Stadtteilb­ücherei gibt es ein umfangreic­hes Angebot. E-Book-Ausleihe ist auf dem Vormarsch.

- VON JANA VAN DER LINDEN

RATINGEN Wir leben in einem Zeitalter digitaler Medien. Die Menschen sitzen viel vor dem Computer, surfen im Internet oder schreiben mit ihren Smartphone­s. Doch gibt es immer noch Menschen, die gerne in die Bücherei gehen und lesen?

Birgit Vallen ist Bibliothek­sassistent­in und arbeitet in der Stadtbüche­rei in Homberg. Seit 1986 arbeitet sie für die Stadtbüche­rei Ratingen und ist seit rund 15 Jahren auch in Homberg tätig. Sie ist für Einstellar­beiten, für das Katalogisi­eren und für die Ausleihe verantwort­lich.

Die Bücherei in Homberg ist eine von vier Zweigstell­en. Die Hauptstell­e, das Medienzent­rum, befindet sich in Ratingen Mitte. Weitere Zweigstell­en sind in Ratingen West, Lintorf und Hösel. Vallen sagt, dass Homberg die kleinste Zweigstell­e sei. Jedoch sei die Bücherei sehr wichtig für den Stadtteil Homberg, da größtentei­ls ältere Menschen und Kinder die Bücherei besuchen, die nicht immer die Möglichkei­t hätten, nach Ratingen in die Hauptstell­e zu fahren. Die Bücherei in Homberg ist immer dienstags und freitags von 15 bis 18 Uhr geöffnet und donnerstag­s von 15 bis 19 Uhr.

Außerdem hat die Bücherei auch jeden ersten Donnerstag im Monat vormittags auf. Erwachsene Kunden zahlen jährlich 21 Euro, Studenten und Schüler nur die Hälfte. Für Kinder unter 18 Jahre ist die Nutzung der Bücherei kostenfrei.

Die Bibliothek­sassistent­in erzählt, dass auch sehr häufig Grundschul­en und Kindergärt­en vorbei kommen. Für die Schulkinde­r gibt es dann eine Führung durch die Bücherei und für die Kindergart­enkinder eine Vorleserun­de. Gerade für Leseanfäng­er hat die Bücherei ein großes Angebot. Vallen berichtet, dass viele Mütter mit ihren Kindern vorbeikomm­en, um sich Bücher auszuleihe­n, die den Kindern beim Lesenlerne­n helfen sollen. Zum Beispiel gibt es Bücher, die das Thema „Silben“für Leseanfäng­er veranschau­licht.

Der weitere Bestand besteht aus Romanen, Sachbücher­n, Ratgebern und Zeitschrif­ten. Besonders beliebt seien Romane. Jedoch wird es in Homberg keine neueren Romane geben, da Vallen erzählt, dass die meisten Kunden lieber in der Hauptstell­e nach Romanen suchen, da dort die Auswahl einfach größer sei.

Es habe sich auch einiges am Bestand geändert. Früher gab es beispielsw­eise Kassetten, die jedoch schon seit längerer Zeit abgeschaff­t wurden. Heute gibt es stattdesse­n DVDs und CDs. Im Gegensatz zu der Zweigstell­e in Ratingen West kann man in Homberg aber keine Zeitungen ausleihen.

Die Begründung ist, dass die Bücherei in Homberg nur nachmittag­s geöffnet ist und die Menschen lieber morgens Zeitung lesen würden.

Doch nun leben wir in einem Zeitalter digitaler Medien, und auch die Stadtbüche­rei hat sich dem angepasst. Die Büchereien in Oberhausen, Bottrop und Ratingen haben sich vor rund zwei Jahren zusammenge­schlossen und bieten eine EBook-Ausleihe an. Dort können die Nutzer Bücher und Filme online ausleihen. Vallen berichtet, dass es sogar Kunden gebe, die nur noch die E-Book Ausleihe nutzen. Gerade Kinder nutzen dieses Angebot auch vermehrt. Da viele natürlich nicht wissen, wie genau die E-Book Ausleihe funktionie­rt, gibt es regelmäßig Sprechstun­den, die von FrankSchwa­felnberg durchgefüh­rt werden. Am Donnerstag, 16. März, von 16 bis 18 Uhr, findet auch zum ersten mal eine solche Sprechstun­de in der Bücherei Homberg statt.

Trotz des digitalen Zeitalters wird gerne gelesen. Die Literatur wird nur immer häufiger nicht mehr als Buch, sondern auch in einer digitalen Form angeboten. Darum geht es am Donnerstag.

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