Rheinische Post Ratingen

Glücksspie­le können süchtig machen

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Hast du schon mal am Computer oder auf dem Smartphone ein Spiel gespielt? Zum Beispiel Karten abgelegt oder ein Glücksrad gedreht? Natürlich ging es da nur um Punkte, nicht um Geld. Experten sind aber besorgt, dass Kinder und Jugendlich­e so an Glücksspie­le gewöhnt werden, bei denen man Geld gewinnen, aber viel häufiger auch verlieren kann. Es gibt unterschie­dliche Arten von Glücksspie­l: Man kann Karten spielen oder wetten, dass eine bestimmte Zahl gezogen wird. Man kann auch auf den Ausgang von Fußballspi­elen wetten. Jedenfalls hat man nur wenig oder gar keinen Einfluss auf das Ergebnis des Spiels. „Der mögliche Geldgewinn ist der größte Reiz, um zum ersten Mal mitzumache­n“, sagt Professor Gerhard Meyer von der Fachstelle Glücksspie­lsucht an der Universitä­t Bremen. Später geht es oft um andere Dinge. Manche Spieler wollen sich von ihrem Alltag und von Problemen ablenken. Viele mögen auch die Spannung des Spiels. Bestimmte Spiele, zum Beispiel an Automaten, dauern nur ein paar Sekunden. Dann kann man sofort ein neues Spiel anfangen. Und selbst wenn man verliert, kann die Spannung die Enttäuschu­ng schnell beiseitesc­hieben. Deswegen könne es leicht passieren, dass man süchtig wird nach Spielen. Und man kann eine Menge Geld verlieren, denn für viele Glücksspie­le muss man bezahlen, um sie spielen zu können. Wo ist die Grenze zwischen Spaß und Sucht? Meyer sagt: Wer sein Spielen nicht mehr im Griff hat, dauernd ein Verlangen danach hat, ist süchtig. Hobbys, Freunde und Familie sind für einen Süchtigen nicht mehr wichtig. Er kümmert sich nur noch ums Spielen. dpa

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FOTO: DPA Bei vielen Glücksspie­len muss man erst einmal Geld bezahlen – und kann es verlieren.

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