Rheinische Post Ratingen

Politik lehnt Parkplatz für Sparkasse ab

Der Bezirksaus­schuss Mitte sieht an der Düsseldorf­er Straße eine städtebaul­iche Lücke, die man schließen muss.

- VON NORBERT KLEEBERG

RATINGEN Das ist mal ein politische­r Paukenschl­ag: Auf der Sitzung des Bezirksaus­schusses Ratingen Mitte stimmten alle Mitglieder für den gemeinsame­n Antrag von CDU, BU, SPD, FDP und den Grünen, in dem die Verwaltung aufgeforde­rt wird, den Bauantrag der Sparkasse HRV über die Nutzung des Grundstück­s an der Düsseldorf­er Straße als Parkplatz abzulehnen. Denn gerade dieser Bereich werde zurzeit mit großem Aufwand städtebaul­ich aufgewerte­t.

Wenn nun hier ausschließ­lich ein Parkplatz für den Eigenbedar­f entstehen würde, wäre dies „eine Unternutzu­ng eines wertvollen Grundstück­s mitten in der Stadt“, so der Tenor. Ein baulicher Lückenschl­uss sei an dieser Stelle notwendig. Und schließlic­h sei der Bau von Wohnungen in der Innenstadt sowohl stark nachgefrag­t als auch wirtschaft­lich.

Der Stellplatz­bedarf der Sparkasse könne auch unterirdis­ch oder auf dem rückwärtig­en Grundstück­steil abgebildet werden, hieß es im Ausschuss. Nun soll die Verwaltung das weitere Vorgehen in einem Gespräch mit der Sparkasse klären.

Wenn in der Innenstadt neuer Parkraum entsteht, werden Politik und Einzelhand­el hellhörig. Gut erreichbar­e Stellfläch­en in der City sind rar. Insgesamt ist man nicht glücklich mit der aktuellen Lage. Denn einige Parkhäuser (zum Beispiel das an der Werdener Straße oder im Stadttor) werden nur unzureiche­nd genutzt. Und Provisorie­n wie der Parkplatz an der Kirchgasse sind keine Dauerlösun­g. Nun wollte die Sparkasse HRV im Bereich ihrer Hauptverwa­ltung an der Düsseldorf­er Straße einen neuen Parkplatz bauen. Die Fläche wird zwar bereits informell genutzt, müsste aber so hergericht­et werden, dass bauliche Rahmenbedi­ngungen erfüllt werden.

Was war genau geplant? Der Parkplatz liegt auf dem Grundstück Düsseldorf­er Straße 30/32. Dort soll es insgesamt 29 Stellfläch­en geben. Der Nutzerkrei­s ist laut Stadt begrenzt: Er umfasst Mitarbeite­r der Sparkasse, Dienstleis­ter und Handwerker für das Geldinstit­ut. Für Kunden soll weiterhin die Tiefgarage der Sparkasse (22 Stellplätz­e) zur Verfügung stehen. Die Erschließu­ng des neuen Bereiches erfolgt von der Minoritens­traße aus. Man nutzt also eine gemeinsame Zufahrt für die 22 vorhandene­n und 29 neuen Stellplätz­e. Auf dem neuen Parkplatz, der zurzeit lediglich mit Schotter und Split befestigt ist, sollte es außerdem eine überdachte Abstellflä­che für Fahrräder der Mitarbeite­r geben. Der Platz befindet sich innerhalb einer Wasserschu­tzzone, müsste deshalb gepflaster­t oder asphaltier­t werden. Jochen Kral, der Technische Beigeordne­te, betonte, dass es sich mit Blick auf die Umgestaltu­ng des Düsseldorf­er Platzes um einen planerisch großen Bereich handele, der Entree-Charakter habe. Anders ausgedrück­t: Lücken stören, und der neue Parkplatz kommt einem klaffenden Loch mitten in einer geschlosse­nen Häuserreih­e gleich. Thomas Besting, Abtei- lungsleite­r Vorstandss­tab der Sparkasse, hatte auf Anfrage dieser Zeitung betont: „Ziel ist es, unser Parkhaus deutlich zu entlasten, dessen Stellplätz­e für größere Autos teilweise zu eng geworden sind.“

Von einem Neubau ist also keine Rede. Das Grundstück gehört der Bank und ist eingezäunt. Der Verwaltung­srat der Sparkasse ist übrigens auch mit Vertretern aus der Politik besetzt, die sich aktuell mit der Entwicklun­g der Innenstadt beschäftig­t. Nun das klare Veto: Das Grundstück ist zu wertvoll für einen schnöden Parkplatz. Gerold Fahr (CDU): „Uns geht es an dieser Stelle rein um den städtebaul­ichen Akzent.“

 ?? RP-FOTO: ACHIM BLZAY ?? Diese bauliche Lücke nutzt die Sparkasse HRV zurzeit als Stellfläch­e. Doch der Bezirksaus­schuss Mitte lehnte den Plan ab, dort dauerhaft Parkplätze zu installier­en. Dies sei städtebaul­ich nicht vertretbar.
RP-FOTO: ACHIM BLZAY Diese bauliche Lücke nutzt die Sparkasse HRV zurzeit als Stellfläch­e. Doch der Bezirksaus­schuss Mitte lehnte den Plan ab, dort dauerhaft Parkplätze zu installier­en. Dies sei städtebaul­ich nicht vertretbar.

Newspapers in German

Newspapers from Germany