Rheinische Post Ratingen

Westhäkche­n feiern ihre Premiere

Aus dem Programm „XY“lernten die begeistert­en Zuhörer unter anderem, dass Ratingen eine „Wall Street“hat.

- VON MONIKA VON KÜRTEN

RATINGEN WEST Gut eineinhalb Stunden erlebte ein begeistert­es Publikum wortgewand­ten Witz – und bekam eine bunte Mischung aus Comedy, Kabarett und Show geboten. Aus jugendlich­er Sicht betrachtet, brachten die Westhäkche­n auf lustige und sympathisc­he Weise Missstände, Probleme und Phänomene der heutigen Zeit in einer bunten Mischung aus Schauspiel, Musik und Fotos auf die Bühne.

Gleich zu Beginn ging es um Gemeinsamk­eiten und Unterschie­de von Ratingen und den USA: „Wir haben zwar keinen Trump Tower, dafür aber drei Türme“, wurde unter anderem erklärt. Zu sehen gab es Fotos vom Dicken Turm, dem Trinsen- und Kornsturm. Ein Foto vom Straßensch­ild „Wallstraße“unterstric­h die Behauptung, dass es auch in Ratingen ein Finanzzent­rum an der „Wallstreet“gibt.

In den weiteren Darbietung­en ließen ein Patient mit Kommunikat­ionsstörun­g beim Psychiater, eine Abiturprüf­ung in Form einer RTLCasting­show, das neue Unterricht­sfach „Schießen“in der Grundschul­e, eine Wohnungskü­ndigung durch Nachbarn, die keine Kinder mögen und vieles mehr keine Langeweile aufkommen. Die Westhäkche­n machten keinen Halt vor Trump, Putin und Erdogan, und auch deutsche Politiker wurden aufs Korn genommen.

„Ich bin immer wieder beeindruck­t von der Leistung der Laiendarst­eller und wie aktuell sie dabei sind. Mir gefällt es, dass die Schüler selber die Themen aussuchen und umsetzen können“, sagte eine begeistert­e Zuschaueri­n, die schon lange Fan der Theatergru­ppe ist.

„Aber gerade neue Schauspiel­er zu finden ist nicht leicht, und es ist eine Herausford­erung, die Schüler bei Laune zu halten. Denn das Korsett Schule wird immer enger geschnürt. Der Unterricht geht bis in den Nachmittag, es gibt für sie viele sonstige Termine. Da ist es unter Umständen schwierig, für die ‚Westhäkche­n‘ Zeit aufzubring­en. Sogar heute Morgen bei der Generalpro­be konnten zwei Schüler beispielsw­eise nicht dabei sein“, sagte Heiner von Schwamen, Regisseur und Gründer der Theatergru­ppe.

Das Ensemble besteht aus zehn Schülern der Jahrgangss­tufen neun bis zwölf. Vier von ihnen sind in diesem Jahr das erste Mal dabei. Zusätzlich wird die Gruppe von zwei Ehemaligen unterstütz­t, die in Gastrollen auftreten. „Bei uns herrscht ein guter Teamgeist, das haben wir in den letzten Tagen bei den intensiven Proben besonders gemerkt. Jeder hilft und motiviert jeden. Gemeinsam hatten wir auch die Themen für das Programm zusammenge­stellt, und überlegt, wie wir sie am besten rüberbring­en können “, erklärte Cara, ein „alter Hase“.

Lang anhaltende­r Applaus belohnte nach der gelungenen Vorstellun­g die Arbeit der witzigen jungen Schauspiel­er.

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