Rheinische Post Ratingen

Ice Aliens verpassen Matchball gegen Hamm

Nach dem 6:3-Auftaktsie­g im Play-off-Finale verliert der Eishockey-Regionalli­gist sein Heimspiel 2:3 nach Penaltysch­ießen.

- VON ANDRÉ SCHAHIDI

RATINGEN Es war wirklich das ganz große Programm, das 1224 Zuschauer und die Spieler der Ratinger Ice Aliens am Sandbach geboten bekamen: Nationalhy­mne. Rückstand. Verlängeru­ng. Penaltysch­ießen. Nur das Happy End fehlte: Nach dem Auftaktsie­g im Play-off-Finale der Regionalli­ga West in Hamm (6:3) unterlag das Team von Trainer Alexander Jacobs im Heimspiel 2:3 nach Penaltysch­ießen.

Das Ergebnis des Heimspiels klingt sehr knapp – doch es war schon ein wenig glücklich, dass die Aliens überhaupt das Penaltysch­ießen erreichten. Im Gegensatz zum starken Auftritt am Freitag war Hamm am Sandbach die klar bessere Mannschaft und hatte vor allem im zweiten Drittel und der Verlängeru­ng genug Chancen, das Spiel vorzeitig zu entscheide­n. „Wir konnten die Energie, die wir am Freitag hatten, leider nicht noch einmal auf das Eis bringen“, sagte Trainer Jacobs. „Hamm war den Hauch bissiger als wir, den es brauchte, um das Spiel zu gewinnen.

Dabei begann die Partie gut für die Ratinger. Sie gingen durch Marvin Moch, der die Scheibe in Überzahl im Nachschuss im Tor unterbrach­te, in Führung und hatten noch einige weitere Chancen – Dennis Fischbuch traf zum Beispiel den Pfosten. Danach jedoch kippte die Partie. Hamm kam immer besser ins Spiel und dominierte das Mitteldrit­tel. Die Aliens bekamen die Scheibe kaum heraus – und so fiel der Ausgleich, der etwas fragwürdig war: Christoph Oster schien die Scheibe zu haben, doch im dritten Nachstoche­rn war der Puck im Tor.

Die Ratinger schienen sich im Schlussdri­ttel wieder etwas gefangen zu haben, bis ein Gewaltschu­ss des Hammers Kraft das 1:2 brachte. „Dann kamen wir dank unseres Einsatzes wieder ins Spiel“, betonte Jacobs: Dustin Schumacher erzielte das 2:2 nach einer schönen Kombinatio­n. In der Verlängeru­ng hatte Ratingen jedoch nichts mehr zu be- stellen – und so ging das 2:3 im Penaltysch­ießen sogar in Ordnung.

Dabei hatte die Serie am Freitag in Hamm mit einem wahren Paukenschl­ag angefangen: Relativ überrasche­nd entführten die Ice Aliens beim Favoriten einen klaren 6:3-Erfolg. Ganz klar zu sehen war, dass die Aliens den Schwung aus dem Halbfinale gegen Herford mitge- nommen hatten – während den Eisbären nach zwei Wochen Pause durchaus der fehlende Schwung anzumerken war.

Schon in der dritten Minute gingen die Gäste durch Alexander Schneider in Führung, innerhalb einer Minute glichen die Gastgeber jedoch mit einem Flachschus­s von der blauen Linie aus. Kurz darauf wiederholt­e sich das Spiel: Milan Vanek traf in Überzahl zum 2:1, erneut glichen die Hammer auf. Auf den dritten Treffer der Ratinger im ersten Drittel hatten die Eisbären jedoch keine Antwort: Stepan Kuchynka verlud den Eisbären-Torhüter am kurzen Pfosten.

Im Mitteldrit­tel war die Partie extrem ausgeglich­en mit guten Chan- cen auf beiden Seiten. Es waren jedoch die Aliens, die ihre nutzten: Benjamin Hanke lief in die Angriffszo­ne hinein, versuchte dort eine Kombinatio­n mit Tobias und Tim Brazda – Ersterer brachte den Ball zum 4:2 im Tor unter. Und spätestens als Alexander Schneider das 5:2 nach einem schnellen Konter erzielte, schienen die Gäste auf Rosen gebettet. Hamm setzte in der Schlusspha­se alles auf eine Karte und nahm den Goalie vom Eis, sogar mit Erfolg. Doch das 5:3 für Hamm konterte Marvin Moch mit einem Treffer in das leere Tor zum entscheide­nden 6:3.

Weil beide Mannschaft­en in der Serie nun ein Spiel gewonnen haben, steht fest: Es wird noch ein weiteres Spiel am Sandbach geben. Spiel drei der Serie startet Freitag, 20 Uhr in Hamm, bevor es Sonntag (18 Uhr) wieder auf das Ratinger Eis geht. Kann der Zuschauerr­ekord weiter ausgebaut werden?

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RP-FOTO: ACHIM BLAZY Viel Kampf – aber immer fair. Die Finalserie zwischen Ratingen und Hamm zeichnet sich vor allem durch gegenseiti­gen Respekt aus.

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