Rheinische Post Ratingen

04/19 verkauft sich teuer in Uerdingen

Der Fußball-Oberligist hält eine Hälfte beim Spitzenrei­ter gut mit – und unterliegt dann Wind und Gegner 0:2.

- VON ANDRÉ SCHAHIDI

RATINGEN Die einst weißen Trikots sehen schlammfar­ben aus, die Gesichter wirken abgekämpft – die Spieler von Ratingen 04/19 sind gezeichnet vom Duell des FußballObe­rligisten beim KFC Uerdingen. Das Team von Trainer Karl Weiß hält eine Halbzeit beim Spitzenrei­ter gut mit, doch verliert die Partie am Ende durch eine Standardsi­tuation und durch den Wind, der durch das Grotenburg-Stadion fegte.

„Wir haben vor der Pause wirklich wenig zugelassen“, sagte Innenverte­idiger Denis Dluhosch, dessen Trikot nach dem Spiel einem modernen Kunstwerk glich. „Wir wussten aber, dass es schwer wird, wenn wir ein Gegentor kriegen. Um so ärgerliche­r ist es, wie wir die Tore gefangen haben.“

Es waren nur wenige Minuten, in denen sich die Partie entschied. 61. Minute: Tolga Erginer begeht ein Foul an der Außenlinie und sieht Gelb. Der fällige Freistoß fliegt in den Strafraum – und dort köpft Leon Binder den Ball ins Netz. Drei Minuten später kommt Erginer wieder zu spät und foult Johannes Dörfler – Gelb-Rot. „Das war besonders ärgerlich, weil Stefan Rott eigentlich schon an der Seitenlini­e bereitstan­d und für Tolga eingewechs­elt werden sollte“, sagte Trainer Karl Weiß – Erginer hatte nämlich schon die ganze Zeit Probleme auf seiner Seite.

Der zweite KFC-Treffer war dann ein kurioser. Ein schnell ausgeführt­er Freistoß landete bei Tanju Öztürk, der aus 25 Metern abzog. Obwohl der Ball halbwegs mittig kam, griff Torhüter Dennis Raschka daneben. „Das war ein saublödes Tor“, sagte der Schlussman­n, der sein Team in der ersten Hälfte noch mit mehreren starken Paraden im Spiel hielt. „Der Ball flatterte furchtbar. Ich behaupte: Wenn es nicht so windig gewesen wäre, hätte ich den Ball locker gehabt.“So war aber auf der Partie der Deckel drauf – 04/19 fügte sich in sein Schicksal. „Nach der Gelb-Roten Karte wussten wir schon, dass es ganz, ganz schwer wird“, betonte Dluhosch.

Mit etwas mehr Glück wäre vielleicht sogar mehr für Ratingen drin gewesen. Denn direkt vor dem 0:1 vertändelt­e Emrah Cinar einen Zwei-auf-Zwei-Konter leichtfert­ig. Und kurz vorher hatte Carlos Penan eine gute Gelegenhei­t, schloss aber mit seinem schwachen Fuß über- hastet ab und der Ball landete am Tor vorbei.

Vor der Pause hatte der RSV die Gastgeber auf dem schweren, seifigen Rasen eigentlich weitgehend im Griff. Zwei große Chancen hatte Uerdingen, beide parierte Raschka stark. Und auf der anderen Seite hätte Fatih Özbayrak das 1:0 erzielen können – Torhüter Maurice Schumacher klärte den Ball vom Strafraume­ck viel zu kurz, der Versuch aus 30 Metern des Mittelfeld­spielers war jedoch etwas zu schwach und der Torhüter konnte noch in höchster Not klären.

„Insgesamt haben wir eine ehrenwerte Leistung gebracht“, befand Trainer Weiß nach dem Spiel. „In der zweiten Hälfte haben wir gegen den Wind leider nicht mehr so gut verteidigt. Ärgerlich ist natürlich, dass wir das Gegentor nach einer Standardsi­tuation bekamen, vor allem, weil wir auch gute Chancen hatten.“So aber brachte Ratingen außer dreckigen Trikots nichts aus Krefeld mit zurück.

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FOTO: SAMLA.DE Yannik Wollert (Mitte) behauptet den Ball gegen zwei Uerdinger Gegenspiel­er.

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