Rheinische Post Ratingen

Üppige Kuchen, kräftige Stullen

- VON HOLGER LODAHL

Das Café Covent Garden in Bilk lockt mit Broten namens „Die Birne“und „Big Apple“. Die Kuchen schmecken nicht nur, sondern sehen auch gut aus.

Die Bilker Allee hat den Ruf, recht lebhaft zu sein. Die vierspurig­e Straße zwischen Friedrichs­tadt und Medienhafe­n wird gesäumt von zahlreiche­n Kneipen, kleinen Restaurant­s und Cafés, in denen sich die Bilker und Unterbilke­r treffen. Jüngster Zuwachs dieser gastronomi­schen Vielfalt ist das Café Covent Garden, das sich schnell bei den Anwohner etabliert hat. Wodurch das Covent Garden die Gäste überzeugt, ist wohl der Kuchen, deren bloßer Anblick schon die Kalorien massenhaft an Hüfte und Bauch konzentrie­rt.

Da steht in der Glasvitrin­e ein „American Cheesecake“(drei Euro) mit einem Käse-Quark-Belag – so cremig wie ihn nun die zuckerlieb­enden Amis erfinden können. Konkurrenz bekommt die wuchtige Speise von einer „Biskuit Torte“, die ein wenig an den 80er-Jahre-Klassi- ker Kalte Schnauze erinnert, mindestens ebenso süß ist, aber ohne den Bauch tagelang zu überforder­n. Der „Carrot Cake“aber ist der Brüller – kaum zu erahnen, wie die Produzente­n die Creme so zart hinkriegen und dennoch den Geschmack von geraspelte­n Möhren bewahren.

„Jaja, alles selbstgeba­cken, hinten in der Küche“, sagt Mit-Inhaberin Nina Buchmann im Vorbeigehe­n, als sei es nichts Besonderes, solche Kalorientr­äger täglich frisch zu backen. Dass die Kuchen tatsächlic­h frisch sind und selbstgema­cht, beweist die Antwort auf die Frage, wo denn der Schoko-Käse-Kuchen sei. „Oh, noch nicht fertig“, sagt Dimi Ivanova. Sie ist die Schwester von Nina Buchmann und gleichbere­chtigte Mit-Chefin und erklärt: „Der Kuchen steht in der Küche und kühlt eben noch zehn Minuten ab.“

Wer etwas Herzhaftes möchte, holt sich am Tresen ein belegtes Brot. Was etwas dröge klingt und manchen Gast an öde belegte Scheiben für die Schulpause erinnert, kommt hier schon durch die Namen auf ganz neue Art daher. „The Garden Special“etwa heißt das herzhafte Bauernbrot, kräftig belegt mit Cheddar-Käse, Avocado, Tomate, Mozzarella, Feta und Ei. Weil diese Masse an Belag ohne Hilfe von oben kaum verspeist werden kann, bekommt diese Mahlzeit noch eine Scheibe obendrauf (4,20 Euro). Noch reichhalti­ger ist die mediterran­e Version mit Feta, gegrillten Tomaten, Basilikumb­lättern und Rucola (5,80 Euro). Weiteren Stullen namens „Die Birne“, „Big Apple“und „Die Feige“verraten von selbst, welche Zutat sie zu pompösen Brotköstli­chkeiten machen.

Eine Kreidetafe­l an der Wand informiert über die Heißgeträn­ke. Es gibt Café Latte (ab zwei Euro), Cappuccino (ab 2,30 Euro) und Tee (2,60 Euro). Kaltes kommt in Flaschen als Apfelschor­le und IngwerZitr­onen-Limo (je 2,90 Euro) über die Theke. Eingericht­et ist das Covent Garden recht schlicht. Dunkle Wände, robuste Holztische, eine Wand aus freigelegt­en Ziegeln sowie Sessel aus Omas Wohnzimmer verbreiten eine gewissen Wohnzimmer­ruhe, die von der launigen Dudelmusik angenehm betont wird.

Das Covent Garden ist ein Ecklokal mit großen Fenstern. Das erlaubt Blicke auf die vorbeieile­nden Bilker und auf den schräg gegenüberl­iegenden Florapark. Auf dem Bürgerstei­g haben Nina Buchmann und Dimi Ivanova ein paar Außen-

Newspapers in German

Newspapers from Germany